MAN plant die Mobilität von Morgen
Wie werden wir in Zukunft leben? Diese Frage beschäftigt nicht nur viele Menschen, sondern ist auch Grundlage für die Planungen verantwortungsvoller Unternehmen. Dabei geht es um die Sicherung eines zukunftsfähigen Geschäftsmodells, aber auch um die Frage, was die Wirtschaft leisten kann, um die nachhaltige Entwicklung von Umwelt und Gesellschaft zu unterstützen. Der Nutzfahrzeug- und Maschinenhersteller MAN hat zu diesem Zweck gemeinsam mit der TU München eine Studie über die Mobilität der Zukunft vorgelegt.
05.08.2013
Bei der Betrachtung von Zahlen und Prognosen scheint die Lage klar: So berichtet die UN, dass bis zum Jahr 2050 mehr als sechs Milliarden Menschen in Städten leben werden. Demnach suchen bis zu zwei Drittel der Weltbevölkerung ihr Zuhause im urbanen Raum - in Teilen der USA und Europas sollen es sogar bis zu 90 Prozent der Einwohner sein. Die damit einhergehende Veränderung der Infrastruktur stellt sowohl Kommunen als auch die Industrie vor große Herausforderungen. Das steigende Verkehrsaufkommen und die Verknappung des öffentlichen Raumes sind hier nur die prominentesten Beispiele. In der aktuellen Studie „What Cities want“ weißt MAN daher auch darauf hin, dass Städte keine Getriebenen dieser Entwicklung sein dürfen, sondern durch vorausschauende Planung viele Probleme vermeiden können.
Experten erwarten hohes Wachstum beim ÖPNV
Trotzdem ergibt sich für alle Städte ein gemeinsamer Nenner. Sie alle wollen zukünftig dem öffentlichen Nahverkehr eine bedeutende Rolle innerhalb der Stadtplanung zubilligen. Das Belegen auch aktuelle Untersuchungen von SCI-Verkehr, einer weltweit agierenden unabhängigen Beratungsgesellschaft für die Mobilitätswirtschaft. So wird erwartet, dass der Absatz im globalen Busmarkt in den kommenden fünf Jahren von aktuell 58 Milliarden Euro auf über 85 Milliarden Euro steigt.
Keine standardisierten Lösungen, aber gemeinsame Probleme
Grundlage des gemeinsam mit der TU München entwickelten Berichts ist die Befragung von 15 internationalen Metropolen - unter anderem Shanghai, München, Los Angeles, Johannisburg und Bogota. Diese gaben Auskunft über den Aufbau der bisherigen Infrastruktur, Mobilitätskonzepte und Erwartungen an die zukünftige Entwicklung. Alle Städte erwarten demnach wachsende Einwohnerzahlen und eine damit einhergehende Steigerung des Verkehrsaufkommens. Die Untersuchung zeigt dabei auch, dass diese Entwicklungen nicht auf Entwicklungs- und Schwellenländer begrenzt sind, sondern auch in Europa zu erheblichen Strukturanpassungsmaßnahmen führen werden. Unterschiedlich sind dabei allerdings die bestehenden Gegebenheiten. Verfügen manche Städte bereits heute über ein funktionierendes Verkehrskonzept - im besten Falle mit ausgebauten U- und S-Bahnlinien - gibt es in anderen Metropolen nicht einmal ein funktionierendes Straßennetz.
Für MAN sind die Ergebnisse dieser und ähnlicher Untersuchungen ein wichtiger Gradmesser des eigenen Produktsortiments. Gerade Angebote aus dem Bereich des öffentlichen Personenverkehrs (ÖPNV) und der „grünen Mobilität“ versprechen zukünftig volle Auftragsbücher. Dass an dieser Stelle nicht mit standardisierten Lösungen gearbeitet werden kann, erläutert Prof. Gebhard Wulfhorst, Leiter des Fachgebiets Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung an der TU München: „Architekten sprechen vom 'Genius Loci'. Sie meinen damit den speziellen Geist einer Stadt, der sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Elemente zusammensetzt. [...] Städte sind hochkomplexe, dynamische Systeme, die sich permanent wandeln und immer wieder neu erfinden. Daher muss sich auch die Mobilität immer weiter an die sich wandelnden Bedürfnisse anpassen.“
Mit nachhaltigen Produkten die Zukunft verändern
MAN bietet in diesem Segment bereits heute hochinnovative Lösungen an. Beispiel Lions City Hybrid: Der von MAN Truck & Bus entwickelte Stadtbus setzt auf niedrige CO2- und Geräuschemissionen. Die Hybridtechnologie speichert dabei die beim Bremsen entstehende Energie in sogenannten Ultracaps und gewinnt daraus Antriebsenergie für seine zwei elektrischen Fahrmotoren. Darüber hinaus sorgen die Elektromotoren dafür, dass der Bus emissionsneutral halten und quasi geräuschlos anfahren kann. Insgesamt spart ein Fahrzeug so etwa 30 Prozent Kraftstoff und entlastet die Atmosphäre um bis zu 26 Tonnen an Emissionen im Jahr. In München, Paris, Barcelona, Mailand, Wien und weiteren Städten ist das Fahrzeug bereits im festen Linieneinsatz.
Zukünftig könnten intelligente Bus-Rapid-Transit-Systeme (BRT) die Nachfrage nach neuen Bustypen weiter steigern. Diese gelten als kostengünstige alternativen zum Aus- oder Neubau von U-Bahn-Netzen und werden heute bereits in Städten wie dem brasilianischen Curitiba oder der südafrikanischen Metropole Johannisburg eingesetzt. Dabei fahren die Busse auf separaten Fahrspuren in der Mitte von viel befahrenen Straßen und verfügen wie klassische Straßenbahnen über erhöhte Haltestellen. In Budapest testete MAN 2011 einen speziell für diese Zwecke entwickelten Bus, der sowohl die Ansprüche der Fahrgäste als auch der Städte erfüllen kann. Besonderes Highlight: ein anpassbares Raumkonzept. „Im Bus gibt es neben den normalen Sitzplätzen noch Klappsitze, die sich von der Fahrerkabine aus sperren lassen, wenn viele Fahrgäste unterwegs sind. So entstehen in Stoßzeiten zusätzliche Stehplätze“, erklärt Heinz Kiess, Sales Engineer bei MAN Truck & Bus.