RWE Innogy baut Windenergieportfolio aus

RWE Innogy, die Renewables-Tochter des Stromkonzerns RWE, hat ihr Windenergieportfolio signifikant erweitert: Neben der Beteiligung an Revolt Technology AS, einem norwegischen Entwickler innovativer Energiespeicher, stockte das Unternehmen seinen Anteil am spanischen Windparkbetreiber Explotaciones Eólicas de Aldehuelas auf und plant zudem den Bau einer der größten Offshore-Windenergieanlagen vor der deutschen Küste. Die Investitionen sind ein weiterer Schritt von RWE bei seinem Ziel, bis 2012 rund 4.500 MW Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen.

18.02.2009

Foto: RWE
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Es sind fürwahr stürmische Zeiten auf den Weltmärkten: Die Finanzkrise bestimmt die Schlagzeilen, von Auftragseinbrüchen, Kurzarbeit und Investitionsstopps ist die Rede. Da fällt es schon ins Auge, wenn ein Unternehmen quasi im Zwei-Wochen-Takt mit neuen Beteiligungen aufwartet. So gab RWE Innogy, die Renewables-Tochter des Stromkonzerns RWE, als jüngsten Schritt einer ganzen Reihe von wegweisenden Investitionen kürzlich die Beteiligung an der Firma Revolt Technology AS bekannt. Das norwegische Unternehmen hat ein innovatives Verfahren zur Herstellung von wiederaufladbaren Energiespeichern auf Zink-Luft-Basis entwickelt, welches auf dem Markt für Furore sorgen könnte. „Der Ausbau erneuerbaren Energien und die Entwicklung leistungsstarker Speichertechnologien sind untrennbar miteinander verbunden. Wenn es uns gelingt, den Strom aus regenerativen Quellen in verbrauchsschwachen Zeiten zu speichern, um ihn in verbrauchsstarken Zeiten abzurufen, haben wir in Sachen Versorgungssicherheit einen Riesenschritt gemacht. Zink-Luft-Batterien können dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, erläutert Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Geschäftsführer von RWE Innogy, die Gründe für den Einstieg bei Revolt Technology.

Strategisches Ziel der Beteiligung ist es, die bisher noch im überwiegend kleinen Maßstab eingesetzten Batterien für großtechnische Anwendungen weiterzuentwickeln. „Aufgrund ihrer Wiederaufladbarkeit und ihrer hohen Energiedichte eignen sich die Zink-Luft-Batterien dafür im besonderen Maße. Wir sehen hier viele Anwendungsmöglichkeiten. Ihr Einsatz bei der Speicherung von Strom aus Windenergie ist genauso denkbar wie etwa auch im Bereich von Elektroautomobilen“, erklärt Crispin Leick, Leiter des Venture-Bereichs bei RWE Innogy.

Kernmarkt Europa

Die Beteiligung an Revolt Technology ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu dem ehrgeizigen Ziel des RWE-Konzerns, bis 2012 ca. 4.500 Megawatt (MW) Stromerzeugungskapazität auf Basis erneuerbarer Energien zu erzeugen und damit rund 15 Millionen Tonnen CO2 zu vermeiden. Mindestens eine Milliarde Euro pro Jahr will RWE in diesem Zeitraum in die Sparte „Renewables“ investieren, einen Großteil davon in Windenergie. Kernmarkt soll Europa sein.

Ein Beleg für die konsequente Umsetzung dieser Strategie ist die Aufstockung der Anteile von RWE Innogy an der spanischen Firma Exploitaciones Eólias de Aldehuelas Anfang Januar. Das Unternehmen betreibt in der Provinz Kastilien-León nahe der Stadt Soria einen Windpark mit einer installierten Leistung von über 47 MW. „Der spanische Windmarkt ist einer der attraktivsten in ganz Europa“, sieht Kevin McCullough von RWE Innogy gute Gründe für die Investition. Tatsächlich führten die hervorragenden Windverhältnisse und das klare Bekenntnis der spanischen Regierung zur Unterstützung erneuerbarer Energien in der Vergangenheit zu Wachstumsraten von bis zu 30 Prozent im Jahr. Kein Wunder, dass McCullough ankündigte, das Windenergieportfolio auf der iberischen Halbinsel weiter auszubauen: „Durch die Akquisition bestehender Anlagen und durch organisches Wachstum wollen wir hier in den nächsten Jahren weiter wachsen.“

Milliardeninvestitionen in Offshore-Projekte

Auch in Nordeuropa treibt RWE Innogy die Erweiterung des Windenergieportfolios voran. So erwarb das Unternehmen Mitte Dezember 2008 die Rechte an „North Sea Windpower 3“, einem der größten geplanten Offshore-Projekte vor der deutschen Küste. Unter der Bezeichnung „Innogy Nordsee 1“ soll 40 Kilometer nördlich der Nordseeinsel Juist auf einer Fläche von ca. 150 km2 eine Anlage entstehen, die voraussichtlich bis zu 960 Megawatt Strom produzieren wird. „Rund 1.000 Megawatt Windkraft in Deutschland auf hoher See – das ist das größte Einzelprojekt, das RWE im Bereich der erneuerbaren Energien bisher eingeleitet hat“, erklärte Dr. Jürgen Großmann, Vorstandsvorsitzender der RWE AG. Die Leistung der Anlage reicht rechnerisch aus, um 780.000 Haushalte mit Strom zu versorgen und damit jährlich ca. 2,6 Mio. Tonnen CO2 vermeiden. RWE Innogy erwartet die Genehmigung bis Ende 2009. Die ersten Windturbinen sollen bereits 2011 in Betrieb genommen werden. In vollem Umfang wird die Anlage voraussichtlich 2015 fertig gestellt sein. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 2,8 Milliarden Euro.

„Innogy Nordsee 1“ ist nicht das einzige Offshore-Projekt von RWE Innogy. Bereits Anfang November hatte das Unternehmen 50 Prozent an der britischen Anlage „Greater Gabbard“ erworben, die nach Fertigstellung in 2011 über insgesamt 500 MW verfügen soll. Zudem betreibt RWE Innogy vor der walisischen Küste die Windparks „North Hoyle“ und „Park Rhyl Flats“. Hinzu kommt die Beteiligung an der geplanten Offshore-Anlage „Gwynt y Môr“, die mit einer Leistung von750 MW ebenfalls weltweit eine der größten ihrer Art sein soll.

Quelle: UD
 

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