Linde unterstützt Umweltpakt Bayern

„Für uns“, sagt Vorstandschef Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle von der Linde AG, „hat das Thema Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert.“ Er handelte also konsequent, als er das weltweit führenden Gase- und Engineering-Unternehmen mit Hauptsitz in München jetzt in den „Umweltpakt Bayern“ integrierte.

17.07.2009

Foto: The Linde Group
Foto: The Linde Group
Die Umweltinitiative der Bayerischen Staatsregierung und der Bayerischen Wirtschaft gilt weit über die Grenzen des Freistaates hinaus als Vorzeige-Projekt für funktionierende, freiwillige Selbstverpflichtungen, mit denen Firmen Fortschritte im Umwelt- und Klimaschutz erzielen wollen und können. Der Pakt wurde 1995 zum ersten Mal verabredet, um binnen fünf Jahren selbst gesetzte Umweltziele sowohl der bayerischen Staatsregierung, (z. B. Altlastensanierung), wie der teilnehmenden Firmen, (z. B. Prototypen neuer Kraftwerke zur Energieeinsparung) oder Wirtschaftsverbände tatsächlich zu realisieren.

Der Umweltpakt war die erste Branchen und Themen übergreifende Vereinbarung in Deutschland. Mittlerweile haben einige andere Bundesländer nachgezogen und allen gemeinsam ist die Erkenntnis, dass Ordnungspolitik allein nicht für Nachhaltigkeit sorgen kann. Der Umweltpakt will dies mit Hilfe der Marktkraft sowie betrieblichen Eigeninteresses erreichen.

Mit Erfolg: Nicht nur, dass der Umweltpakt Bayern mittlerweile schon zweimal (in den Jahren 2000 sowie 2005) um weitere fünf Jahre verlängert worden ist. Auch die inhaltliche Bilanz kann sich messen und sehen lassen: Vom Münchener Rosenkavalierplatz vermeldet der bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, dass 90 Prozent der teilnehmenden Firmen eine „kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung“ registrierten. Eine Umfrage von Minister Söder ermittelte, dass zwei Drittel „dauerhaft Kosten einsparen“ konnten und fünfzig Prozent der Umweltpaktbetriebe „rund 50 Prozent weniger Energie als Nicht-Umweltpakt-Betriebe“ einsetzten. Dadurch minimierten sie ihren CO2-Ausstoß. Zwei Drittel, so sagen die Betriebe, steigerten dadurch auch den Unternehmenswert.

Linde tritt diesem Vorzeigemodell in Sachen Umweltschutz zu einem Zeitpunkt bei, an dem im Münchner Ministerium und unter den beteiligten Firmen bereits wieder über eine nochmalige Verlängerung des Umweltpakts verhandelt wird. Neben dem Ministerpräsidenten und seinem Wirtschafts-Ressortchef tragen den Pakt die Präsidenten der bayerischen  IHK und der Handwerkskammer sowie aktuell rund 5.300 Firmen des Freistaats mit zusammen gut 712.500 Mitarbeitern. „Dazu gehören bayerische Global Player“, verkündet die Geschäftsstelle des Umweltpakts stolz, „die meisten Mitglieder aber kommen von so genannten kleinen und mittleren Betrieben.“

Die Linde AG betont, dass der Beitrittsentscheidung „keine kurzfristige Absicht, sondern dauerhafte Überlegungen“ zugrunde lägen. Linde hat sich als in Deutschland ISO 14001 zertifiziertes Unternehmen dem Ressourcenschutz und alternativen Energieträgern verschrieben. Das Unternehmen begründete den Beitritt: „Linde entwickelt Technologien und Produkte, die Kundennutzen mit einem Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verbinden.“

Spezielle Umweltpakt-Projekte will Linde aber auch mit Blick auf die Zukunft des bayerischen Umweltschutz-Modells zunächst nicht auf die Agenda heben. Sprecher Stefan Metz sagt vielmehr, dass die zahlreichen laufenden Vorhaben, die Linde ohnehin allein oder gemeinsam mit anderen Unternehmen vorantreibe, im Geist des Umweltpakts stünden.

So engagiert sich der Gase- und Technologiekonzern vor allem bei neuen Verfahren, die zur weiteren Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes führen. „Sei es durch die Optimierung eines Verbrennungsvorgangs“, erklärt Stefan Metz, „oder durch anschließende  Abscheidung.“

Die neuesten Projekte, die die Linde Group im Frühjahr 2009 startete, sind beispielsweise eine Pilotanlage in Zusammenarbeit mit der Süd-Chemie AG im Münchener Süden. Dort soll Biokraftstoff der so genannten zweiten Generation aus zellulosehaltigen Pflanzenbestandteilen, wie etwa Weizen- und Maisstroh, mit Hilfe von biotechnologisch hergestellten Enzymen gewonnen werden. Während das Know-how der Süd-Chemie im Bereich der Biokatalysatoren und der Bioprozesstechnik liege, verfügt der Gase-Lieferant, so betont Linde, über weit reichende Erfahrung in der großtechnischen Umsetzung chemischer und biotechnologischer Herstellungsverfahren.

Begründung für das Engagement: „Diese Biokraftstoffe der zweiten Generation weisen laut Experten gegenüber heute bereits genutzten Biokraftstoffen der ersten Generation, wie dem Biodiesel aus Rapsöl, eine deutlich verbesserte Klima- und Energiebilanz auf, da beispielweise ihr CO2-Einsparungspotenzial höher ist.“ Weiterhin stehen Biokraftstoffe der zweiten Generation nicht in Konkurrenz zum Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln, betont Linde. Das Ethanol-Projekt werde daher zu einer erheblichen Einsparung fossiler Rohstoffe und einem verbesserten Klimaschutz beitragen.

Seit Jahresmitte betreibt die Hydromotive GmbH, eine Tochtergesellschaft der Linde Group, ebenfalls ein innovatives Verfahren, um Wasserstoff nachhaltig aus biogenen Rohstoffen herzustellen. Die Demonstrationsanlage zur Produktion von Wasserstoff aus Glycerin läuft in Leuna. „Die Nutzung biogener Rohstoffe bietet viel versprechende Möglichkeiten für eine nachhaltige und zugleich wirtschaftliche Wasserstoffproduktion“, sagte Dr. Aldo Belloni aus dem Vorstand der Linde AG. „Mit diesem Verfahren ist uns ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer emissionsarmen Energieversorgung mit Wasserstoff gelungen.”

Ab Mitte 2010 soll in der Anlage so genannter „grüner" Flüssigwasserstoff hergestellt werden. Aufgrund seines hohen Wasserstoffgehalts ist Rohglycerin, das bei der Biodieselerzeugung als Reststoff anfällt, für die Herstellung von Wasserstoff besonders geeignet. Denn so wird das verfügbare Potenzial an Biomasse (pro Hektar) durch die zusätzliche Umwandlung von Glycerin in Wasserstoff zur Kraftstoffproduktion besser genutzt. Und: Biogen hergestelltes Glycerin steht nicht in Konkurrenz zur Produktion von Lebensmitteln und ist ganzjährig verfügbar.

„Linde steht nicht nur für einen vorbildlichen betrieblichen Umweltschutz“, sagte daher auch Vorstandschef Reitzle bei der Aufnahme in den Pakt im Beisein von Ministerpräsident Horst Seehofer. „Wir sind vor allem ein Wegbereiter für Technologien, die den Umweltschutz in den verschiedensten Branchen maßgeblich voranbringen." Die Linde-Schwerpunkte Energie und Klima passen zudem genau zu den derzeit debattierten neuen Schwerpunktthemen einer möglichen Neuauflage des Umweltpakts Bayern. Der will sich ab 2010 auf genau diese „wichtigen Themen konzentrieren“.
Quelle: UD
 
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