BMW sucht den Dialog zum Thema Klimaschutz

Für eine sichere Positionierung am Markt sind Engagement, Entwicklung und Forschung in Sachen Klimaschutz für Automobilhersteller inzwischen unverzichtbar. Ebenso ein aktiver Dialog mit allen Anspruchsgruppen. Dazu suchte die BMW Group im Dezember 2009 verschiedene Wege: Symposien, Diskussionsrunden und Ausstellungen dienten dem Ziel, Nachhaltigkeit, Mobilität und Klimaschutz näher zu bringen. „Der Klimawandel ist eine riesige Herausforderung für die gesamte Gesellschaft“, so Dr. Verena Schuler, CSR-Managerin der BMW Group.

22.01.2010

Nachhaltigkeitsgipfel der BMW Group in Berlin, Foto: BMW
Nachhaltigkeitsgipfel der BMW Group in Berlin, Foto: BMW

Ein Nachhaltigkeitsgipfel in Berlin bildete den Auftakt der BMW-Klimaevents im vergangenen Dezember. Unter dem Titel „Und das ist erst der Anfang. Nachhaltigkeit zu neuen automobilen Zielen“ diskutierten Experten, Wissenschaftler und Politiker die Themen Mobilität und Nachhaltigkeit. Unter ihnen auch Dr. Rajendra Pachauri, Friedensnobelpreisträger und Vorsitzender des UN Weltklimarates IPCC. Bei seinem Besuch in Berlin betonte er: „Veranstaltungen wie die von der BMW Group ausgerichtete Konferenz zeigen, dass auch die Industrie inzwischen Nachhaltigkeit und Klimaschutz mit Verantwortung wahrnimmt“.

In Sachen nachhaltige Mobilität setzt die BMW Group vor allem auf Elektrofahrzeuge: So wird zum Beispiel im Rahmen des Projekts "MINI E Berlin powered by Vattenfall" der BMW Elektro-Mini im täglichen Einsatz getestet. In zwei Durchläufen von sechs Monaten erhalten jeweils 50 Berliner die Möglichkeit, den Mini E als ihr „Alltagsfahrzeug“ zu nutzen. BMW gewinnt so wichtige Erfahrungswerte über seine Elektro-Fahrzeuge. Diese gesammelten Erkenntnisse ermöglichen dem Fahrzeughersteller, den Aufbau einer Infrastruktur für die Elektromobilität zu fördern, aber auch bei politischen Entscheidungen mitzuwirken. „Wir sind im ständigen Gespräch mit der Politik und verschiedenen gesellschaftlichen Organisationen“, erklärt Verena Schuler von BMW im Interview mit „Cicero“, dem Magazin für politische Kultur. „Die Politik trifft keine Entscheidungen im luftleeren Raum. Sie schaut sich die verschiedenen Standpunkte an, wägt ab und trifft dann hoffentlich ausbalancierte Entscheidungen“, so Schuler weiter. Damit Unternehmen wie die BMW Group weitere Investitionen planen können, fordert sie die baldige Festlegung klarer Rahmenbedingungen.

BMW beim Weltklimagipfel

Um diese Entwicklungen zu voranzutreiben, beteiligte sich BMW während des Klimagipfels in Kopenhagen unter anderem an einer Panel Diskussion des Bundesumweltministeriums (BMU). Gemeinsam mit Vertretern des BMUs, des WWF sowie der GTZ diskutierte Dr. Thomas Becker, Leiter Politik bei BMW, über das Thema „Innovative transport solutions - essential in mitigation strategies and part of technology cooperation.“ Becker nutzte diesen Rahmen auch, um erste Erkenntnisse aus dem Feldversuch des Mini E in Berlin zu präsentieren: Unter anderem ergab dieser bisher, dass 66 Prozent der Testfahrer ihr Elektroauto für ebenso flexibel einsetzbar halten, wie ein Auto mit Verbrennungsmotor. Des Weiteren luden die Fahrer ihre Elektro-Minis im Schnitt alle drei Tage auf und das in der Regel zu Hause oder am Arbeitsplatz. Von den dreißig öffentlichen Ladestationen wurden dabei nur drei genutzt. Es stellte sich außerdem heraus, dass die Herkunft und Sauberkeit des Stroms für Interessenten der Elektromobilität eine große Rolle spielen. Bezüglich der Leistungsdauer von Elektrofahrzeugen wünschen sie sich eine Reichweite von 200 Kilometern.

Ebenfalls während des Kopenhagener Klimagipfels war Thomas Becker von BMW Mitwirkender einer weiteren Diskussionsrunde. Ausgerichtet wurde diese vom Potsdamer Institut für Klimafolgeforschung (PIK). Unter dem Titel „Driving home solutions: transport emissions trading and regional adaptation information“ stand dabei das Thema Emissionshandel im Mobilitätssektor im Fokus. Zu den Gesprächsteilnehmern zählten außerdem Prof. Dr. Ottmar Edenhofer vom PIK, Bracken Hendricks, Klimaspezialist des Center for American Progress sowie Dr. Oliver Weinmann von Vattenfall Europe. Wichtiger Bestandteil war hier die Vorstellung der BMW-Studie „Cities“. Diese beinhaltete eine Untersuchung der CO2-Gesamtbilanz verschiedener Treibstoffe mit dem Ziel der Verringerung des CO2 Ausstoßes. Dabei betonte Becker die Schwierigkeit der Begrenzung von individueller Mobilität. Aus Sicht des Münchener Autobauers sieht er größere Chancen zur Reduktion im Wechsel zwischen den verschiedenen Treibstoff-Arten. Auch hier nutzte er das Projekt "MINI E Berlin powered by Vattenfall" als Beispiel.

Das "Art Car" von Olafur Eliassons, Foto: BMW
Das "Art Car" von Olafur Eliassons, Foto: BMW

BMW, nachhaltige Mobilität und Kunst

Den Abschluss der offiziellen Auftritte der BMW Group während der Weltklimakonferenz bildete das Symposium „Where do we go from here“. In Kooperation mit dem Louisiana Museum of Modern Art lud BMW zu einer öffentlichen Konferenz ein, an der führende Experten, Denker und Künstler aus den Bereichen Architektur, Design, zeitgenössische Kunst und Technologie teilnahmen. Im Mittelpunkt standen aktuelle Fragen aus den Bereichen Ökologie und Nachhaltigkeit in Verbindung zur Zukunft der kulturellen Produktion sowie der Gesellschaft. Dazu wählte BMW auch den Weg der Kunst, um die Themen Klimawandel, Mobilität und Klimaschutz auf andere Art zu veranschaulichen. So beauftragte der Automobilkonzern den Künstler Olafur Eliassons den wasserstoffbetriebenen Rennwagen H2R in das 16. BMW „Art Car“ zu verwandeln. Präsentiert wurde dieser dann in der Ausstellung „The World is Yours“ - ebenfalls im Rahmen der Kopenhagener Klimakonferenz.

Die BMW Group schöpfte so verschiedenste Möglichkeiten aus, ihre Anspruchsgruppen zu erreichen: „Wir gehen ganz bewusst weg von rein technischen Herangehensweisen, um das Thema noch stärker in der Gesellschaft voranzubringen. Dabei suchen wir gezielt den kritischen Dialog mit allen Anspruchsgruppen “, erklärt Verena Schuler im Interview mit dem Magazin Cicero.

Quelle: UD
 

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