Erstmals Vertrag über faire Nutzung von Natur-Rohstoffen
„Nichts geben und alles nehmen ist die Strategie der EU.“ Drastisch schimpfte Michael Frein vom Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) beim Verhandlungs-Marathon der UN Artenschutz-Konferenz in Nagoya (Japan). Der Biopiraterie-Experte fordert, dass „sich die Europäer zum Vorteilsausgleich gegenüber den Entwicklungsländern“ verpflichten, wenn sie Naturprodukte nutzen. Ein Karlsruher Pharmaunternehmen schloss derweil erstmals einen solchen Vertrag über die Rohstoffnutzung in Südafrika.
03.11.2010
Im japanischen Nagoya debattierten Diplomaten aus 189 Ländern der Erde über die Verbesserung des Artenschutzes und den Erhalt der Artenvielfalt. Einer der strittigen Punkte war dabei die Nutzung des Genpools von Pflanzen in Entwicklungsländern für Produkte der Pharma oder Kosmetik-Industrie in den reichen Staaten. Kritik der Artenschutz- und Entwicklungsspezialisten: Während der Norden die Gewinne verbucht, erhielten die Menschen im Süden nur selten einen Ausgleich für ihre Natur-Rohstoffe. „Deutschland und die ganze EU sehen sich gerne als Vorreiter in Sachen Natur- und Umweltschutz“, wetterte Frein in Japan, „in den nächsten Tagen können Sie beweisen, dass dies nicht nur Lippenbekenntnisse sind."
Vertrag mit dem Dorf-Chief
Genau das macht der Karlsruher Naturmedizin-Hersteller Schwabe: Für das pflanzliche Erkältungsmittel „Umckaloabo“ benötigen die Pharmazeuten die Wurzeln der nur in Südafrika wachsenden Pelargonien. Bauern kultivieren die Geranienart auf Feldern, Sammler suchen die Wildblumen auf den Berghängen am Kap und buddeln die Wurzeln aus. Die werden gewaschen und zerkleinert, ehe in Deutschland daraus Tropfen oder Tabletten entstehen.
Dagegen kämpft Frein seit Jahren. Der EED klagte vor dem Europäischen Patentamt in München gar gegen ein Patent der Karlsruher. Nun aber wendete die zur Schwabe-Gruppe gehörende Firma „Spitzner Arzneimittel GmbH“ das Blatt: Sie vereinbarte exakt zur UN-Biodiversitätskonferenz mit dem King Sandile Development Trust erstmals ein so genanntes Access and Benefit-Sharing über die Nutzung von Pelargonium-Wurzeln.
Dorf-Chief Mavuso persönlich unterschrieb das Dokument. Für die badischen Arznei-Produzenten unterschrieb Ulrich Feiter. Er besitzt seit Jahren eine Farm im Western Cape, auf der er in Gewächshäusern Pelargonium-Setzlinge züchtet, die Farmer anschließend auf ihren Feldern bis zur Ernte hegen. Feiter und Mavuso sind sich einig: Die Kooperation in der Region der Alice Community verhindere den Raubbau an wild wachsenden Pelargonien und erschließe den Menschen eine Einnahmequelle.
Garantie für nachhaltige Nutzung
„Die Partnerschaft mit Schwabe“, sagt Mavuso, „ ist für uns wichtig. Sie verschafft meinem Volk Einnahmen.“ Er lobt, dass Schwabe in der Community zudem soziale Projekte fördert. Von einer „Win-win-Situation“ spricht auch Uli Feiter: „Ein faires Miteinander und ein nachhaltiger Umgang mit den pflanzlichen Ressourcen garantiert, dass auch in Zukunft alle Stakeholder von der Vermarktung von Umckaloabo profitieren.“
Vertrag mit dem Dorf-Chief
Genau das macht der Karlsruher Naturmedizin-Hersteller Schwabe: Für das pflanzliche Erkältungsmittel „Umckaloabo“ benötigen die Pharmazeuten die Wurzeln der nur in Südafrika wachsenden Pelargonien. Bauern kultivieren die Geranienart auf Feldern, Sammler suchen die Wildblumen auf den Berghängen am Kap und buddeln die Wurzeln aus. Die werden gewaschen und zerkleinert, ehe in Deutschland daraus Tropfen oder Tabletten entstehen.
Dagegen kämpft Frein seit Jahren. Der EED klagte vor dem Europäischen Patentamt in München gar gegen ein Patent der Karlsruher. Nun aber wendete die zur Schwabe-Gruppe gehörende Firma „Spitzner Arzneimittel GmbH“ das Blatt: Sie vereinbarte exakt zur UN-Biodiversitätskonferenz mit dem King Sandile Development Trust erstmals ein so genanntes Access and Benefit-Sharing über die Nutzung von Pelargonium-Wurzeln.
Dorf-Chief Mavuso persönlich unterschrieb das Dokument. Für die badischen Arznei-Produzenten unterschrieb Ulrich Feiter. Er besitzt seit Jahren eine Farm im Western Cape, auf der er in Gewächshäusern Pelargonium-Setzlinge züchtet, die Farmer anschließend auf ihren Feldern bis zur Ernte hegen. Feiter und Mavuso sind sich einig: Die Kooperation in der Region der Alice Community verhindere den Raubbau an wild wachsenden Pelargonien und erschließe den Menschen eine Einnahmequelle.
Garantie für nachhaltige Nutzung
„Die Partnerschaft mit Schwabe“, sagt Mavuso, „ ist für uns wichtig. Sie verschafft meinem Volk Einnahmen.“ Er lobt, dass Schwabe in der Community zudem soziale Projekte fördert. Von einer „Win-win-Situation“ spricht auch Uli Feiter: „Ein faires Miteinander und ein nachhaltiger Umgang mit den pflanzlichen Ressourcen garantiert, dass auch in Zukunft alle Stakeholder von der Vermarktung von Umckaloabo profitieren.“
Quelle: UD