GIZ heißt der Nachfolger von GTZ, DED und InWEnt

Künftig wird die deutsche Entwicklungszusammenarbeit nur noch von einer Organisation koordiniert. Die neue Organisation wird Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) heißen und Sitze in Bonn und Eschborn unterhalten. Rechtlich wird sie die Nachfolge der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) antreten. Durch die Zusammenlegung der Organisationen GTZ, dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) und Internationale Weiterbildung und Entwicklung (InWEnt) will Bundesentwicklungsminister Niebel Ressourcen bündeln und den deutschen Beitrag zur globalen Entwicklung schlagkräftiger machen.

19.07.2010

Bild: GTZ
Bild: GTZ
Der Deutsche Bundestag hat damit „eine der wichtigsten Reformen, die die deutsche Entwicklungspolitik in den vergangenen Jahren gesehen hat“, auf den Weg gebracht, konstatierte Dirk Niebel (FDP). Das Gremium erteilte ihm den Auftrag, die Reform auszuarbeiten und umzusetzen. Unter dem Dach des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) soll in Zukunft nur noch eine Organisation für die Ausführung des deutschen Entwicklungsbeitrages zuständig sein. Der Minister erhofft sich von dieser Maßnahme vor allem eine Steigerung der Effizienz und einen Abbau bürokratischer Hindernisse und Kompetenzüberschneidungen.

Dennoch soll die Verschmelzung der drei bisherigen Ausführungsorgane auf Augenhöhe erfolgen. Der Deutsche Entwicklungsdienst sei ein wichtiger und qualitativ hochwertiger Entsendedienst und werde auch in Zukunft „ein Herzstück der deutschen Entwicklungszusammenarbeit bleiben“, betonte Hans-Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung anlässlich einer Rede vor Delegierten des DED. Auch die bisherigen Standorte der InWEnt sollen nach der Strukturreform erhalten bleiben.

Die Fusion soll vor allem im Ausland für einheitliche Richtlinien und klar definierte Kompetenzen sorgen. Bis jetzt war es oftmals so, dass ausländische Partner bei Verhandlungen über eine mögliche Zusammenarbeit mit drei verschiedenen Institutionen verhandeln mussten, in Zukunft solle Deutschland mit „einer Stimme sprechen“. Staatssekretär Beerfeltz ist sich sicher, dass die angestrebte verstärkte Kooperation mit Nichtregierungsorganisationen und der Wirtschaft durch dieses neue System erheblich vereinfacht wird. Dem Bundesminister gehe es bei der Reform aber auch um die Steigerung der entwicklungspolitischen Gestaltungskraft der Bundesregierung. Einheitliche Strukturen schüfen nicht nur effizientere Arbeitsmethoden, sondern erhöhten auch die Wahrnehmung des deutschen Beitrags im Ausland.

Die Integration der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), wie sie noch unter Niebels Vorgängerin Heidemarie Wieczorek-Zeul geplant war, soll es erst einmal nicht geben. Stattdessen will das Ministerium bisher an Mitarbeiter der GTZ ausgelagerte Aufgaben und somit die Koordination der finanziellen und wissens- beziehungsweise ressourcenbasierten Hilfe übernehmen.
Quelle: UD
 
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