BMW: Nachhaltiges Wirtschaften als ganzheitlicher Ansatz
Die BMW Group hat das Ziel, im Jahr 2020 der weltweit führende Anbieter von Premiumautomobilen und Premiummobilitätsdienstleistungen zu sein. Dabei lautet eine der Grundüberzeugungen des bayerischen Automobilherstellers: Nachhaltiges Denken und Handeln sind Grundvoraussetzungen für langfristiges Wachstum und gesteigerte Profitabilität, für die Erschließung neuer Kundensegmente sowie zukunftsweisender Technologien. In diesem Sinne hat das Unternehmen im Jahr 2012 Fortschritte in vielen Bereichen erzielt. Auch für das Jahr 2013 hat man sich viel vorgenommen. Im Mittelpunkt wird dabei das Thema Elektromobilität stehen.
06.02.2013
Im September 2012 konnte die BMW Group innerhalb weniger Tage zwei große Erfolge verbuchen: Zum achten Mal in Folge wurde das Unternehmen nachhaltigster Automobilhersteller im Dow Jones Sustainability Index. Gleichzeitig belegte die BMW Group den ersten Platz unter allen Automobilherstellern im Carbon Disclosure Project Global 500 Ranking.
Auch wenn das erfolgreiche Abschneiden in Rankings und Ratings nicht das Ziel nachhaltigen Wirtschaftens ist - so unterstreichen die Spitzenplatzierungen doch auf eindrückliche Weise, dass die BMW Group bei nachhaltigem Wirtschaften unverändert sehr gut unterwegs ist. Entscheidend ist der ganzheitliche Ansatz: Die BMW Group bezieht Nachhaltigkeit nicht allein auf das Produkt, also die Fahrzeuge auf der Straße. Der Fokus liegt auf der kompletten Wertschöpfungskette - von der frühesten Phase der Entwicklung über die Herstellung an den Produktionsstandorten und das Produkt bis hin zu durchdachten Recycling-Konzepten.
So wurde in den vergangenen Jahren nicht nur der CO2-Ausstoß der in Europa
verkauften Fahrzeuge drastisch gesenkt - bis zum Jahr 2020 soll er 50 Prozent unterhalb der Werte von 1995 liegen. Ebenso hat das Unternehmen zwischen 2006 und 2011 den Ressourcenverbrauch je produziertem Fahrzeug im Durchschnitt um 32 Prozent reduziert. Ein Meilenstein in Sachen ressourcenschonender Produktion war 2012 sicherlich die Eröffnung des neuen Joint-Venture-Werks im Stadtteil Tiexi der chinesischen Stadt Shenyang. Das Werk Tiexi gehört inzwischen zu den drei nachhaltigsten Werken im weltweiten Produktionsnetzwerk. Dort greift das Unternehmen erfolgreich auf die Erfahrungen und Innovationen aus den anderen Werken des weltumspannenden BMW Group Produktionsnetzwerks zurück: Der Energieverbrauch des Werks in Tiexi, wo die Temperaturen zwischen -35 °C im Winter und sommerlichen +40 °C schwanken, liegt rekordverdächtig niedrig. Luftgekühlte Kühltürme und eine Grundwasserkühlanlage sorgen für einen Ausgleich der Wärmelast im Sommer. Wärmeräder, eine Fernwärmeanlage sowie die Abwärme der Schweißzangen liefern ressourcenschonend Wärme im Winter.
Auch wenn die BMW Group schon große Fortschritte realisieren konnte - für die kommenden Jahre bleiben unverändert anspruchsvolle Ziele: Das Unternehmen will langfristig alle Standorte weltweit mit Strom aus erneuerbaren Energien betreiben. Bereits seit mehreren Jahren nutzt die BMW Group an ihrem amerikanischen Standort Spartanburg erfolgreich eine Methangasanlage. Das Prinzip ist einfach: Aus einer zehn Meilen entfernt liegenden Mülldeponie gelangt Methan über Pipelines in das Werk, wo es in Strom und Prozesswärme umgewandelt wird. 50 Prozent des gesamten Energiebedarfs im Werk Spartanburg können auf diese Weise gedeckt werden. Das Beispiel Spartanburg zeigt, dass Umweltschutz ein profitables Geschäft sein kann: Pro Jahr werden 92.000 Tonnen CO2 und 7,5 Millionen US-Dollar Energiekosten eingespart.
Spartanburg ist kein Einzelfall: Die SGL Automotive Carbon Fibers - ein Joint Venture der SGL Group und der BMW Group zur Herstellung von Carbonfasern - nutzt am Standort Moses Lake im US-Bundesstaat Washington zu 100 Prozent Wasserkraft aus nahegelegenen Anlagen am Columbia River. Und im Herbst 2012 haben in Leipzig die Bauarbeiten für eine Windkraftanlage begonnen, die direkt vor Ort die Produktion der Elektrofahrzeuge BMW i3 und BMW i8 versorgen wird.
2013 - das Jahr der Elektromobilität
Aus Sicht der BMW Group wird das Jahr 2013 klar im Zeichen der Elektromobilität
stehen.
Das Unternehmen hat sich sehr viel vorgenommen. Ende 2013 wird in
Leipzig die Produktion des BMW i3 starten. Der BMW i3 ist das erste rein
elektrisch angetriebene Serienmodell der BMW Group und ermöglicht
Fahren ganz ohne Lärm- und Abgasemissionen. Der BMW i3 wird eine
Reichweite von rund 150 km haben. Der Innenraum ist mit einer Vielzahl
von nachhaltigen Materialien ausgestattet, von den Sitzbezügen bis hin
zu den Bodenbelägen. Da der BMW i3 bewusst als komplett
neues Projekt ausgeplant wurde, konnten Nachhaltigkeitsaspekte in allen Facetten
bereits von Anfang an vollständig integriert werden.
Erstmals in einem Serienfahrzeug werden im BMW i3 ultraleichte carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) zum Einsatz kommen. CFK ist flexibel und formbar, ebenso fest wie Stahl aber um mehr als die Hälfte leichter. Dadurch wird das Gewicht des BMW i3 im Vergleich zu einem herkömmlichen Elektroauto um bis zu 300 Kilogramm gesenkt - und je geringer das Gewicht eines Elektrofahrzeugs, umso geringer der Energiebedarf und umso höher die Reichweite. Bei der Montage des BMW i3 werden im Vergleich zum bisherigen Werkedurchschnitt der BMW Group 50 Prozent weniger Energie und 70 Prozent weniger Wasser benötigt.
Auf der Straße wird das Fahrzeug über seinen gesamten Lebenszyklus bis zu 50 Prozent weniger CO2 ausstoßen, und zwar im Vergleich zu einem sehr effizienten Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Voraussetzung ist, dass der Kunde beim Aufladen des Fahrzeuges auf Strom aus erneuerbaren Energien setzt. Auch hier bietet BMW seinen Kunden eine Lösung. Im Oktober 2012 haben die BMW Group und die NATURSTROM AG eine Kooperation vereinbart. BMW i Kunden werden die Möglichkeit erhalten, zu ihrem Fahrzeug auch eines der nachhaltigsten Produkte auf dem deutschen Strommarkt zu erwerben: NATURSTROM bietet 100 Prozent erneuerbare Energien mit einem sehr hohen Windstromanteil, der zum Großteil in Deutschland erzeugt wird. Auch das unterstreicht: Die BMW Group versteht Nachhaltigkeit als ganzheitliche Herausforderung - und arbeitet an Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette.