Gebäude nachhaltig sanieren
Energiewende, Alter und steigende Ansprüche an den Wohnkomfort rücken die Sanierung des deutschen Gebäudebestandes in den Fokus der Wirtschaft. Mit geringem Aufwand lassen sich hier oft nachhaltige Verbesserungen erzielen. Das Spezialchemieunternehmen Evonik hat mit CALOSTAT und Protectosil zwei Produkte im Portfolio, die die Wärmedämmung von Wohneinheiten und die Langlebigkeit von Gebäuden erheblich verbessern und historische Gebäude schützen. Protectosil wird bereits an vielen Bauwerken erfolgreich angewendet, CALOSTAT hat der Konzern gerade neu im Markt eingeführt.
08.04.2013
Rund 18 Millionen Wohngebäude gibt es in Deutschland. Etwa 13 Millionen von ihnen wurden vor 1979 und damit auch vor der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet: Das entspricht etwa 70 Prozent des gesamten Wohnraums. Auch aus diesem Grund sind private Haushalte heute für etwa 29 Prozent des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich, wobei 85 Prozent der Energie nur zur Regelung der Raumwärme aufgewendet werden.
Speziell an diesem Punkt können Hausbesitzer und Vermieter durch eine energetische Sanierung Verbesserungen erreichen. Diese bedeuten nicht nur einen Mehrwert für die Bewohner, sondern ist vor dem Hintergrund der von der Bundesregierung beschlossenen Energiewende auch finanziell sinnvoll: So fördert der Bund die energetische Sanierung von Altbauten ab 2013 mit mehr als einer Milliarde Euro.
Geringer Aufwand - hoher Nutzen
Für Spezialanwendungen und besondere Herausforderungen - wenn ein Gebäude beispielsweise aus Gründen des Denkmalschutzes von innen gedämmt werden soll, oder eine Fassade besonders dünn, hochisolierend und gleichzeitig unbrennbar sein muss - bietet Evonik mit CALOSTAT eine innovative Lösung. Die rezyklierbaren Platten ermöglichen bereits ab 30 mm Dicke herausragende Dämmungen, so dass durch geringe Einbautiefen weder die Statik belastet, noch die Wandstärke deutlich vergrößert wird. Einmal im Verbund mit anderen Systemen eingebaut, verspricht der im Januar auf der „BAU 2013“ vorgestellte Baustoff eine Verbesserung der Dämmung - bis hin zu einer Verdoppelung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert). CALOSTAT ermöglicht es somit auch Gebäude, die mit herkömmlichen Materialien nicht gedämmt werden können, zu sanieren und das Wohnklima spürbar zu verbessern.
Die positiven Eigenschaften des neuen Produktes CALOSTAT wurden im Januar auch vom Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung e.V. Berlin, der Messe München und dem Bauverlag aus Gütersloh honoriert. Unter dem Motto „Investieren in die Zukunft“ verliehen sie Evonik eine Auszeichnung im Bereich Produktinnovation. Während der Preisverleihung erläuterte Dr. Hark-Oluf Asbahr, Director Thermal Insulation, noch einmal die Haupteigenschaften des neuen Produktes: „Wir sind stolz und glücklich mit Calostat den Weg zu schlankeren Bauweisen zurückgefunden zu haben. Gerade in der Altbausanierung treffen wir auf eine enorme Bandbreite von Fassadentypen, die sich nachträglich thermisch aufwerten lassen: Mehrgeschossige Büro- und Verwaltungsbauten, Denkmäler sowie Industriebauten und der Geschosswohnungsbau zählen dazu.“
Historisches bewahren, Neues schützen
Neben der Wärmedämmung beschäftigen sich die Experten bei Evonik aber auch mit der Frage, die Haltbarkeit von Fassaden zu erhöhen bzw. die Korrosion von Stahlbetonbauten zu vermeiden. Mit der Marke Protectosil können sie dabei auf eine erfolgreiche Entwicklung verweisen. Etwa bei der Wiederrichtung des historischen Rathausfassade in Wesel: Die im spätgotisch-flämischen Baustil errichtete Fassade war 1945 zerstört worden und wurde zwischen 2003 und 2011 einer aufwendigen Rekonstruktion unterzogen.
Möglich gemacht hatte das auch der Verein „Bürgerinitiative Historisches Rathaus Wesel“ mit seinem Vorsitzenden Lothar Damm. Um das Wahrzeichen der Stadt in seiner ursprünglichen Form wieder aufzubauen, hatten Unternehmen und Privatpersonen symbolisch Teile der Fassade erworben und damit das nötige Geld aufgebracht. „Das ist ein wahres Bürgerstück“, freut sich Damm und verweist auf die Schwierigkeiten bei der Restaurierung. Die reich verzierte Fassade besteht zu großen Teilen aus Sandstein und ist somit besonders anfällig für Verunreinigungen durch Feuchtigkeit oder Graffiti.
Die Entscheidung für eine Behandlung mit Protectosil ist für Damm daher folgerichtig, auch wenn zu Beginn des Prozesses einige Zweifel aufkamen: „Zunächst ging es darum, Bauherren und Eigentümer, allen voran den Dombaumeister, davon zu überzeugen, dass die Fassade anschließend nicht anders aussieht als vorher.“ Zu diesem Zweck wurde eine Musterfläche mit Protectosil imprägniert und anschließend mit Graffiti besprüht. Nach der Reinigung hatte sich die Oberfläche der Fassade weder in der Optik noch der Beschaffenheit verändert. „Das hat alle restlos überzeugt“, sagt Lothar Damm.
Auch eine Frage des Geldes
Neben der Bekämpfung von Graffitischäden schützt die Produktreihe auch vor eindringender Feuchtigkeit und Korrosion. Für die Bauherren oftmals eine lohnende Investition: „Mit unseren Produkten verlängern wir die Lebenszeit von Gebäuden aller Art und erhalten Werte“, erläutert Dr. Christine Fliedner von Evonik Industries. „Vergleicht man die Kosten für die Instandhaltung von Gebäuden und Brücken mit und ohne Schutz, ergibt sich über einen Zeitraum von zehn Jahren eine Kostenersparnis von bis zu 70 Prozent." Referenzprojekte wie das Militärmuseum in Wien, der Pariser Louvre, die Hongkonger Central Library oder das Opernhaus in Sidney profitieren bereits heute von diesen positiven Eigenschaften.