Antalis legt Nachhaltigkeitsbericht 2014 vor

Ob zum Schreiben, Drucken oder Verpacken, in der Industrie oder im Privathaushalt: Papier ist trotz wachsender Digitalisierung nicht aus dem Alltag wegzudenken. Laut Recyclingpapier-Report 2015 der Initiative Pro Recycling hält sich der Papierverbrauch in Deutschland mit insgesamt 22 Millionen Tonnen Papier pro Jahr seit Längerem auf konstant hohem Niveau. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach umweltfreundlichen Papieren: "Speziell in Mitteleuropa ist das Umweltbewusstsein stark verankert. Die Gesellschaft ist an dieser Thematik sehr interessiert, ist immer besser informiert und will auch immer mehr über die Umweltauswirkungen ihres Konsums und Lebensstils wissen", erläutert Dieter Becker, Regional Managing Director Middle Europe bei Antalis, im Nachhaltigkeitsbericht 2014. Mit dem Ziel, sich als führendes ökologisches Unternehmen in der Papierindustrie zu positionieren, bietet Antalis eines der breitesten Sortimente nachhaltiger Papiere am Markt an.

FSC- und PEFC-Multi-Site Zertifizierung

Wann aber gilt Papier als nachhaltig? Darüber entscheidet zum einen die Herkunft des Rohstoffs Holz. Antalis hat sich als erster Papiergroßhändler sowohl nach dem Zertifizierungssystem des Forest Stewardship Council (FSC) als auch des "Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes" (PEFC) zertifizieren lassen. Beide Organisationen haben die Förderung einer umweltfreundlichen, sozial verträglichen und ökonomisch tragfähigen Forstwirtschaft zum Ziel. Die Siegel stellen zudem sicher, dass alle Betriebe in der Produktkette (Chain of Custody) zertifiziert sind und denselben Umweltanforderungen entsprechen. Durch die Zertifizierung will Antalis die hundertprozentige Rückverfolgbarkeit und Transparenz über die gesamte Lieferkette gewährleisten. Bei Antalis sind rund Dreiviertel (74,4 Prozent) der Papierprodukte bereits FSC oder PEFC zertifiziert.

Die Online-Lieferantenplattform Myrmex

Um sicherzustellen, dass die Papiere nachhaltigen Ursprungs sind, hat Antalis neben der FSC- und PEFC-Multi-Site Zertifizierung weitere Lösungen entwickelt: Dazu zählen die 2012 in Kraft getretenen Einkaufsrichtlinien sowie die Online-Lieferantenplattform Myrmex, die den Datenaustausch mit den Lieferanten erleichtern soll. Die Plattform, auf der 181 der wichtigsten Lieferanten von Antalis vertreten sind, erfasst sämtliche Informationen über die Erfüllung der Nachhaltigkeitsanforderungen wie zum Beispiel die Einhaltung der europäischen Holzhandelsverordnung (EUTR). Eine Analyse bewertet mögliche Risiken für jeden Lieferanten und jedes Produkt. Auf dieser Grundlage kann Antalis entsprechende Maßnahmen ergreifen und ggf. die Zusammenarbeit beenden. Zudem prüft Antalis die Lieferanten im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Gesprächen auf Umwelt- und soziale Aspekte und fordert seine Partner dazu auf, entsprechende Nachweise über die Produktkonformität oder die Arbeitssicherheit zu erbringen.

Recycling im Trend

Wie umweltfreundlich das Papier ist, hängt aber nicht nur von der Beschaffung, sondern auch von der Herstellung, dem Transport, der Entsorgung und Wiederverwertung ab, für die große Mengen Energie, Chemikalien und Wasser benötigt werden. Hier besitzt Recyclingpapier klare ökologische Vorteile gegenüber Frischfaserpapier: Für Recyclingprodukte fallen im Vergleich zur Primärfaserherstellung nur ca. ein Drittel des Energie- und Wasserverbrauchs an und ihr CO2-Ausstoß ist 50 bis 20 Prozent niedriger, informiert der Nachhaltigkeitsbericht. Ein Beispiel: Wer statt Frischfaser- Recyclingpapier verwendet, kann laut Recycling-Report pro Jahr ca. sechs Badewannen voll Wasser und knapp ein Viertel der Energie einsparen, die ein durchschnittlicher Arbeitsplatz-PC in dieser Zeit verbraucht. Deshalb setzt man auch bei Antalis verstärkt auf Recycling: "Der Anteil verkaufter Recyclingpapiere mit den wichtigsten Umweltlabels ist in unserer Region in den letzten Jahren stetig gestiegen", erklärt Becker. Derzeit machen Recyclingpapiere einen Anteil von 6,5 Prozent aus.

"Papier hat einen deutlich besseren Ruf verdient"

Gerade bei der Energie- und Wassereinsparung sieht Antalis großes Potenzial für die Branche. So ist der Energieverbrauch in den europäischen Papierfabriken in den letzten zwei Jahren um knapp fünf Prozent zurückgegangen. Auch der Frischwasserbedarf konnte in den letzten 20 Jahren erheblich gesenkt werden, nämlich um 20 Prozent. "Die Papierindustrie hat in den letzten zehn Jahren ihre Auswirkungen auf die Umwelt drastisch verbessert", so Becker. "Demzufolge hat das Papier einen deutlich besseren Ruf verdient, als es heute der Fall ist – es ist natürlich, biologisch abbaubar, recycelbar und kommt aus vielen erneuerbaren und zertifizierten Quellen." So stammen über 99 Prozent des in der Papierproduktion verwendeten Holzes in Europa aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.

Das Klassifizierungssystem "Green Star"

Um seinen Kunden bei der Identifizierung umweltfreundlicher Papiere zu helfen, hat Antalis das Klassifizierungssystem "Green Star" entwickelt, das Produkte gemäß ihrer Umweltverträglichkeit mit null bis fünf Sternen kennzeichnet. Demnach erhalten nicht zertifizierte Papiere aus Fabrikstandorten ohne Zertifizierung überhaupt keine Sterne, während Papiere, die zur Hälfte aus Recyclingfasern hergestellt sind und deren Frischfaseranteil FSC- oder PEFC-zertifiziert ist, mit fünf Sternen ausgezeichnet werden. Dasselbe gilt für Papiere, die das EU Ecolabel tragen, sowie für Produkte aus 100 Prozent Recyclingfasern, die mit dem EU Ecolabel oder dem Blauen Engel zertifiziert sind. Langfristiges Ziel ist es, ausschließlich Produkte mit der besten Klassifizierung anzubieten.

Sicherheit hat Vorrang

Ein weiterer wichtiger Baustein innerhalb der Nachhaltigkeitspolitik der Antalis Gruppe sind ihre Mitarbeiter. Im Rahmen von Trainings und Workshops werden sie für das Thema Umwelt sensibilisiert, damit sie die Kunden optimal beraten können. Zudem räumt Antalis dem Thema Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz einen wichtigen Stellenwert ein. Deshalb wurde im vergangenen Jahr ein umfassender Maßnahmenkatalog mit Schulungen, Sicherheitsvorkehrungen und Informationskampagnen erarbeitet. Das Engagement für die Sicherheit und Gesundheit der derzeit 5.585 Mitarbeiter zahlt sich aus, sagt Gilles Botalla-Battistina, Safety Manager der Antalis Gruppe: "In nur fünf Jahren konnten wir die Unfälle am Arbeitsplatz um 53 Prozent senken. Die unfallbedingten Ausfalltage gingen um 44 Prozent zurück".

Nachhaltigkeit bei Antalis

Die Antalis Gruppe ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Sequana und hat ihre Nachhaltigkeitsstrategie auf die globale Strategie von Sequana abgestimmt. Das Unternehmen ist im Vertrieb und in der Herstellung von Papieren und Verpackungsprodukten tätig. Die Nachhaltigkeitsstrategie basiert auf der ISO Norm 26000. Darauf aufbauend hat Antalis vier Säulen entwickelt: ökologische Produkte, Umwelt, Mitarbeiter und gesellschaftliche Verantwortung. Der Nachhaltigkeitsbericht 2014 stellt die wichtigsten Maßnahmen und Zielsetzungen in diesen Schwerpunktbereichen vor. Der Bericht wurde erstmals für die gesamte international tätige Antalis Gruppe erstellt und deckt damit nicht mehr nur den Schweizer Markt ab. 2012 hatte Antalis Schweiz den ersten Nachhaltigkeitsbericht der Branche sowie innerhalb der Gruppe veröffentlicht.