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Telekom: Umsatz mit Nachhaltigkeit

Ja, ist denn schon Weihnachten? Für die Deutsche Telekom scheint‘s fast so. Europas größtes Telekommunikationsunternehmen hat ein Rekordjahr hinter sich, glänzt mit guten Zahlen und anhaltendem Wachstum. Auch in Sachen Nachhaltigkeit konnten die Bonner 2018 Land gut machen.

09.04.2019

Telekom: Umsatz mit Nachhaltigkeit

Das zeigt der aktuelle Corporate Responsibility (CR-) Bericht des DAX-Konzerns, der seit Ende März vorliegt. Das einstige Staatsunternehmen legt darin unter anderem seine konzernweit gültigen ESG KPI offen, also die Kennzahlen, mit denen es seine ökonomischen, ökologischen und sozialen Leistungen steuert.

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Kennzahlen mit positiven Trends 

Die Deutsche Telekom nutzt solche Öko-Kennzahlen seit 2009 und hat seitdem ein ganzes Set entwickelt, etwa zum Energieverbrauch, zum Klimaschutz oder zum Nachhaltigkeitsengagement in der Lieferkette und hat sich bei deren Entwicklung nach eigenen Angaben immer an weltweit gültigen Standards und Normen orientiert, etwa an der für Umwelt-Managementsysteme. 

Wirft man einen Blick auf die aktuellen Kennzahlen, zeigen sich einige unter Nachhaltigkeitsaspekten erfreuliche Trends: So stieg der Umsatzanteil, den die Telekom mit nachhaltigkeitsrelevanten Diensten und Produkten erwirtschaftet zuletzt auf 40 Prozent. Als Beispiele für solche Nachhaltigkeitsvorteile nennt die Telekom unter anderem den Ersatz von Geschäftsreisen durch virtuelle Meetings, was CO2-Emissionen mindere. 

„Enablement Faktor“: Kunden sparen CO2

Gut entwickelt hat sich auch der sogenannte „Enablement Faktor“, mit dem der Konzern seine eigenen CO2-Emissionen in Bezug setzt zu den CO2-Effekten, die auf Kundenseite durch Nutzung der Telekom-Produkte ermöglicht werden. Der Konzern misst so seine Gesamtleistung im Klimaschutz. Und die lag 2018 demnach in Deutschland 85 Prozent über den durchs eigene Wirtschaften verursachten Emissionen. Das entspricht einem „Enablement Factor“ von 1,85 zu eins. 

Die positiven CO2-Effekte, die auf Kundenseite durch die Nutzung der Telekom-Produkte und -Dienste möglich wurde, stiegen nach Konzernangaben zuletzt auch in absoluten Zahlen deutlich: von 8,6 auf 12,8 Millionen Tonnen. Fast 2,9 Millionen Tonnen trugen allein Videokonferenzen zur Entlastung des Klimas bei; weitere 1,8 Millionen Tonnen Cloud-Angebote für mittelständische Unternehmen. Die, schreibt die Telekom, könnten bis zu 80 Prozent ihres Energieverbrauchs sparen, wenn sie ihre Infrastruktur in effizientere (Telekom-) Rechenzentren auslagern. 

Nachhaltige Lieferkette: Zielwert erreicht 

Auslagern ist ein gutes Stichwort. Denn auch die Deutsche Telekom lagert viele Arbeiten aus, ihre Lieferkette ist hochkomplex – aber zunehmend nachhaltiger. Der Konzern misst das mit dem ESG KPI „Nachhaltiger Einkauf“, der den Anteil des Einkaufsvolumens von Lieferanten angibt, die auf Einhaltung der Telekom Sozial- und Umweltstandards überprüft wurden. Den Zielwert für 2020 – eine Abdeckung von mindestens 80 Prozent nachhaltiger Lieferanten – hat die Telekom mit 81 Punkten überschritten. In den kommenden Jahren rechnet der Konzern „mit konstant bleibenden Werten“. 

Deutlich ausbauen wollen die Bonner dagegen ihren Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien. Aktuell decken Wind, Sonne und Co. 52 Prozent des konzernweiten Stromverbrauchs. Ende 2021 sollen es 100 Prozent sein. Trotz Netzausbau und dadurch steigendem Energieverbrauch hält die Telekom an ihrem Klimaziel fest: Plan ist, die eigenen CO2-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent gegenüber 2008 zu senken.

SIM-Karten geschrumpft 

Künftig will sich der Dax-Konzern auch stärker um Ressourceneffizienz bemühen. 2018 haben die Bonner dazu die Initiative „Stop Wasting – Start Caring!“ initiiert, um Ressourcen im Sinne der Kreislaufwirtschaft möglichst effizient zu nutzen. Wie das aussehen kann, wurde bei SIM-Karten durchexerziert: Durch Verkleinern des Kartenträgers sparte der Konzern vergangenes Jahr immerhin 1,4 Tonnen Plastik. 2019 ist die Einführung eines Internetrouters geplant, dessen Innenleben komplett aus recyceltem Kunststoff besteht. 

Unbemerkt blieb das Telekom-Engagement für mehr Nachhaltigkeit auch 2018 nicht. Der Konzern war wie zuvor in wichtigen Nachhaltigkeitsindizes gelistet, etwa im Dow Jones Sustainability Index World. Für ihren CR-Bericht 2017 wurden die Bonner beim Ranking der deutschen Nachhaltigkeitsberichte ausgezeichnet. Die Deutsche Telekom lieferte nach Einschätzung der Jury den besten Bericht der teilnehmenden deutschen Großunternehmen ab, gemeinsam mit dem Einzelhändler Rewe und dem Autobauer BMW. 

Zur Begründung hieß es, der Telekom-Bericht zeige nicht nur, welchen konkreten Nachhaltigkeitsnutzen die Produkte des Konzerns hätten. Sein Faktenteil biete Analysten auch eine gute Grundlage zur Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens. Etwa dann, wenn es die positiven CO2-Effekte der Telekom-Produkte und Dienste beim Kunden ins Verhältnis zu den selbst verursachten Emissionen setze.

Über den Bericht

Die Deutsche Telekom hat ihren Corporate Responsibility Bericht für das Jahr 2018 Ende März 2019 vorgelegt. Er wird durch einen HR-Factbook flankiert, das Kennzahlen und Informationen rund um die Beschäftigten der Telekom enthält, außerdem vom zuvor veröffentlichten Geschäftsbericht 2018, der in seiner verpflichtenden nichtfinanziellen Erklärung weitere Informationen zur ökologischen, ökonomischen und sozialen Leistung Konzerns aufführt. Der CR-Bericht ist als einziger aus dieser Reihe ausschließlich online verfügbar.

Quelle: UmweltDialog
 

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