Zertifikate & Siegel

Interface: Transparente Daten Dank EPDs

Um im Bau- und Immobiliensektor geeignete Maßnahmen im Bereich Klimaschutz und Ressourceneffizienz abzuleiten, muss man genau wissen, wo die Gebäude-Umweltwirkungen entstehen. Im Bereich der verbauten Emissionen ist das schwierig. Hier liefern Umweltproduktdeklarationen (Environmental Product Declarations, kurz EPDs) die notwendigen Daten. Interface hat schon früh das Nachhaltigkeitspotenzial von EPDs erkannt und führt diese für 99 Prozent seiner modularen Bodenbeläge.

31.08.2023

Interface: Transparente Daten Dank EPDs

Kaum ein Thema hat die Bürger hierzulande in diesem Jahr so beschäftigt, wie der Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Seit Frühjahr 2023 befindet es sich im parlamentarischen Verfahren und wurde wiederholt kontrovers diskutiert. Dabei geht es darum, wie der Umstieg auf erneuerbare Energien beim Heizen geregelt werden soll. Das Ziel ist es, die Abhängigkeit von fossiler Energie im Gebäudesektor zu beenden.

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Ein wichtiger Schritt, um die angestrebte Klimaneutralität im Jahr 2045 erreichen zu können. Denn kaum eine Branche verbraucht so viele Ressourcen und Energie und erzeugt so viel Müll wie der Gebäude- und Immobiliensektor. Dementsprechend verursachen Immobilien in Deutschland und global betrachtet zwischen 30 und 40 Prozent der CO2-Emissionen. Dabei halten sich verbaute und operative Emissionen die Waage. Über 60 Prozent CO2 können laut IPCC-Bericht von 2022 im Bausektor bis 2050 eingespart werden.

Möchte man dieses Einsparungspotenzial wirklich nutzen, muss man genau wissen, wo die unterschiedlichen Emissionen in Immobilien entstehen, um geeignete Maßnahmen abzuleiten. Bei den operativen Emissionen, die während der Nutzungsdauer anfallen, etwa durch Strom- und Wärmeverbrauch, ist das relativ einfach. Schwieriger wird es schon bei den verbauten Emissionen, stecken doch unzählige Bauprodukte und Materialien in einem Gebäude. Welche Stoffe diese genau beinhalten, welche Ressourcen für deren Herstellung verwendet wurden und welche Umweltwirkungen dadurch entstanden sind, kann man wiederum über sogenannte Umweltproduktdeklarationen (EPDs) erfahren.

EPDs liefern wissenschaftlich fundierte Datengrundlagen, um die ökologische Qualität von Gebäuden zu beurteilen. Diese ist für die ganzheitliche Betrachtung von Bauwerken und für ihre Nachhaltigkeitsbewertung wesentlich, etwa durch Gebäudezertifizierungssysteme wie der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) oder dem Leadership in Energy and Environmental Design (LEED). In Deutschland werden EPDs beispielsweise vom Institut Bauen und Umwelt (IBU) veröffentlicht.

Interface ist Vorreiter bei der Einführung von EPDs gewesen

Jemand, der sich bestens in diesem Bereich auskennt, ist Ruth Prinzmeier. Sie arbeitet als Nachhaltigkeitsmanagerin bei Interface, einem globalen Anbieter modularer Bodenbeläge. „Interface setzt sich seit den 1990er Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander und hat schon früh erkannt, dass Transparenz und messbare Daten entscheidend sind, um das Unternehmen nachhaltig zu transformieren“, erklärt sie. Interface hat EPDs bereits 2009 eingeführt und hat mittlerweile für 99 Prozent seiner Produkte Umweltproduktdeklarationen. Die dort aufgeführten Daten werden immer von unabhängiger Stelle verifiziert. „Drittverifizierte Daten sind die Grundlage wichtiger Programme unseres Unternehmens wie etwa Carbon Neutral Floors.“

PAS 2060 zertifiziert – einem international anerkannten Standard für Klimaneutralität – garantiert Interface, dass alle vom Unternehmen verkauften Bodenbeläge über den gesamten Lebenszyklus klimaneutral sind. Darüber hinaus ist auch die Berechnung der Auswirkungen der Böden auf die Umwelt Teil des Carbon Neutral Floors Programms. Auf diese Weise können die Kunden sehen, wie viel CO2 sie durch Interface-Produkte sparen. „Wir wollen Innenräume schaffen, die eine positive Wirkung auf die Umwelt haben und in denen sich die Menschen wohlfühlen“, so Prinzmeier weiter. „Egal ob Gebäudehülle oder Innenraumgestaltung, für ein nachhaltiges Ergebnis kommt es immer auf die Wahl der richtigen Materialien an. Diese sollten so wenig negative Auswirkungen auf die Umwelt haben wie möglich und gleichzeitig eine gute architektonische Qualität schaffen.“

Welche Arten von Umweltlabels gibt es?

Neben den sogenannten Typ III EPDs, die zum Beispiel das IBU vergibt, existieren noch zwei weitere Kategorien von Umweltkennzeichen. Dazu gehören die Umweltlabel TYP I, die ausgewählte Umweltaspekte von Baustoffen bewerten und ausweisen, und der Typ II. Bei dieser Kategorie handelt es sich wiederum um produktunterstützende Herstellerangaben, die dritt-verifiziert sein sollten. 

Daten quantifizieren und bewerten nicht

Die ökologische Qualität bei Bauprodukten ist dabei mit der funktionalen Leistungsfähigkeit verbunden, will sagen, dass der Einsatz im Gebäude, auch in Verbindung mit weiteren Materialien, entscheidend für eine gute Umweltperformance von Produkten ist. Möchten Planer den ökologischen Fußabdruck von Gebäuden berechnen, helfen ihnen die Daten der EPDs. In Form einer Ökobilanz wird etwa der Beitrag zum globalen Treibhauseffekt, zum Ozonabbau, zur Versauerung der Böden und Gewässer oder zur Ressourcenverknappung quantifiziert, aber nicht bewertet. Mit EPD-Daten kann der gesamte Lebenszyklus der Bauprodukte analysiert werden, bis hin zu Angaben zum Rückbau, der Recyclingfähigkeit und dem Deponiebedarf.

Darüber hinaus helfen technische Angaben, die Leistungsfähigkeit eines Bauproduktes innerhalb eines Gebäudekontextes einzuschätzen. Dazu gehören zum Beispiel Angaben zur Lebensdauer oder zur Wärme- und Schallisolierung. Eine Typ III EPD ist auf Bauprodukte und Dienstleistungen aller Art anwendbar.

Quelle: UmweltDialog
 

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