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Mit Sneakers die Welt verbessern

Sneakers stehen für das Zeitalter der Gleichzeitigkeit, in dem alles parallel „ver-läuft“ und Menschen das Gefühl haben möchten, anders zu sein und trotzdem zu einer Gemeinschaft Gleichgesinnter dazuzugehören. Geht das auch nachhaltig?

20.04.2016

Mit Sneakers die Welt verbessern zoom
Die Karma Classics sind nachhaltige, fair produzierte Sneaker.

In Berlin gibt es vom Sneaker eine faire Version. Shai Hoffmann übernahm das Crwodfunding-Projekt vom Berliner Architekten Van Bo le Mentzel, der 2013 die Idee zu den limitierten „Karma Chakhs“ hatte. Die Initiatoren setzen auf eine nachhaltige und faire Produktion (ohne Plastik).

Der Begriff „faire Sneaker“ ist sehr dehnbar. Doch lässt sich an einem solchen Thema zeigen, dass Teillösungen immer ein guter Anfang sind, um die Welt besser zu machen. Allerdings muss dies auch im großen Kontext des nachhaltigen Konsums gesehen werden, der gleichermaßen umwelt- und sozialverträgliche Produktalternativen erfordert. Auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

Bereits 2009 fragte Jelena Juric in der TextilWirtschaft, welche Relevanz Nachhaltigkeit hat, wenn der gesellschaftliche Rahmen aus den Fugen ist. Anhand zahlreicher Beispiele hat sie nachgewiesen, dass grüne Themen dann erst recht eine wichtige Rolle in den Köpfen der Konsumenten spielen: So wird beim Einkauf verstärkt auf ökologische Verträglichkeit, Qualität und Langlebigkeit der Produkte geachtet. Zitiert wurde auch der Zukunftsforscher Dr. Eike Wetzel, der schon damals eine stärkere Bedeutung von Werten im Konsum beobachtet hat: Menschen „wünschen sich Dinge, durch die sie neue Horizonte sehen können.“ (TextilWirtschaft 35, 2009, S. 31)

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Immer beliebter werden heute No-Name-Labels wie die deutsche Marke Lunge, die für deutsche Qualität und eine nachhaltige Herstellung steht, Greats aus Brooklyn, die Luxustreter von Buscemi, Common Projects oder französische Öko-Sneaker von Veja.

Unter der Marke „Ethletic“ bietet die Fair Deal Trading GmbH nachhaltige Sneakers an, die nicht teurer als vergleichbare Konkurrenzprodukte sind und auch Veganern gefallen, denn sie werden ohne Klebstoffe aus tierischen Produkten hergestellt - dafür mit Latexmilch aus der Baumrinde.

Zur Produktpalette der memo AG, einem nachhaltigen Versandhandel, der mehrere Onlineshops betreibt, die sich an Privatverbraucher und Gewerbekunden gleichermaßen richten, gehören auch die Ethletic-Sneaker und weitere Modelle des fairen Schuhanbieters, die Privatkunden im Onlineshop memolife ordern können.Mit Ausnahme der Metallösen für die Schuhbänder bestehen diese Schuhe ausschließlich aus natürlich produzierten Materialien: Oberstoff, Futter und Schnürsenkel sind aus reiner Biobaumwolle hergestellt. „Alles fair und nachhaltig“, sagt CEO Martin Solterbeck, der zuvor ein Unternehmen für Werkzeug- und Maschinenbau geführt und für „Ethletic“ fair gehandeltes Gummi für Fußbälle beschafft hat.

Die Lieferketten sind seit 2010 weltweit einmalig durchgängig FSC-zertifiziert. Der Forest Stewartship Council (FSC) ist eine gemeinnützige Organisation, die sich weltweit für eine ökologische und sozialverträgliche Waldbewirtschaftung und damit gegen den Raubbau der Wälder einsetzt.

„Das Fairtrade Certified Cotton-Siegel wird seit 2007 von der unabhängigen Zertifizierungsstelle TransFair für Textilien vergeben und verbessert die Lebensbedingungen der Produzenten durch eine faire Bezahlung der Rohstoffgewinnung und die Einhaltung von sozialen Mindeststandards in der Verarbeitung“, heißt es bei memolife.

Nur Produkte, die diese Kriterien erfüllen und deren Rohstoffe unabhängig zertifiziert sind, erhalten das Umweltzeichen FSC, das bei den Ethletic Sneakers auch auf der Sohle zu sehen ist. Es garantiert:

  • die ökologische Nachhaltigkeit der Plantagen in Sri Lanka, auf denen die Gummizapfer arbeiten,
  • dass bei der Herstellung der Freizeitschuhe auch die herstellenden Näher in Pakistan nicht im Abseits stehen und faire Löhne erhalten,
  • dass die Canvasstoffe und Schnürsenkel aus fair gehandelter Bio-Baumwolle sind, die aus pestizid- und chemikalienfreien Plantagen einer Kleinbauernkooperative in Indien stammt, die sich wie die Lederproduktion in Indien befinden und regelmäßig von der unabhängigen Zertifizierungsgesellschaft FLOCERT überprüft werden (sie sichert dauerhaft die Glaubwürdigkeit des Fairtrade-Siegels).

„Ethletic“ wurde mit dem Fairtrade-Award 2016 in der der Kategorie „Manufacturer“ ausgezeichnet.

Sich mit Alltagsdingen wie Sneakers intensiver zu beschäftigen, kann uns darin unterstützen, Phänomene der Gegenwart „grundlegend“ zu verstehen. Denn sie helfen uns, einen Standpunkt zu finden, von dem aus wir buchstäblich aus uns herausgehen können, um die Welt „laufend“ zu gestalten und ein bisschen besser zu machen.

Quelle: UD
 

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