McDonald’s Deutschland: Nachhaltigkeit nach Plan
McDonald’s Deutschland hat diesen Sommer sein Nachhaltigkeitsupdate 2021 veröffentlicht: Leicht verständlich aufbereitet enthält es die wichtigsten Zahlen, Ziele und Maßnahmen rund um die Themen Qualität, Verpackungen und Klimaschutz. UmweltDialog fasst die Highlights zusammen.
17.10.2022
Papier- statt Plastiktrinkhalme, veganes Eis, Salat aus Deutschland, Rindfleisch aus dem „BEST Beef“-Programm für mehr Tierwohl: Wer ein Schnellrestaurant von McDonald’s besucht, kann aus einem wachsenden Angebot an nachhaltigen Produkten wählen. Damit liegt das Franchiseunternehmen voll im Trend. Laut Zukunftsinstitut rücken „Transparenz, Nachhaltigkeit und Qualität immer mehr in den Fokus der Verbraucher. Mit der Corona-Krise hat dieser Wandel einen zusätzlichen Schub bekommen.“ Der Fokus vieler Menschen liege nun noch mehr auf Gesundheit und Nachhaltigkeit, zudem bekomme Regionalität einen noch wichtigeren Stellenwert, wenn es um den Einkauf und die Ernährung gehe.
Qualität und Lieferkette
Glaubwürdigkeit und Transparenz spielt auch für die Gäste von McDonald’s eine wichtige Rolle, ist Dr. Christoph Gehrig, Finanzvorstand und verantwortlich für die Lieferkette von McDonald’s Deutschland, überzeugt. „Unsere Gäste wollen wissen, wo unsere Waren herkommen“, sagt er im Nachhaltigkeitsupdate 2021. Das Unternehmen stellt dort und auf seiner Webseite ausgewählte Lieferant:innen vor. Wie McDonald’s berichtet, stammen die Zutaten für sämtliche Produkte zu 59 Prozent aus Deutschland, zu 39 Prozent aus Europa und zu zwei Prozent aus dem Rest der Welt. Ob Kaffee von zertifizierten brasilianischen Plantagen, Kartoffeln aus nachhaltigem Anbau oder Eier aus Freilandhaltung: Um sicherzustellen, dass entlang der Lieferkette bestimmte ökologische und soziale Standards eingehalten werden, setzt McDonald‘s auf langjährige Partnerschaften, Gütesiegel und Kontrollen. Die Fisch-Patties zum Beispiel bezieht McDonald’s Deutschland von einem dänischen Lieferanten, dessen Fisch aus nachhaltigem Wildfang stammt und das Siegel des Marine Stewardship Council (MSC) trägt.
Auch Bioprodukte bietet das Schnellrestaurant an. Bio Apfeltüte, Bio Schorle Apfel-Birne und Bio McFreezy Erdbeere-Banane sind Teil des Happy-Meal-Angebots, das eigens für jüngere Gäste entwickelt wurde. Durch Obst, aber auch durch die „bestmögliche“ Reduktion des Zucker- und Salzanteils in allen Produkten will McDonald’s sein Angebot insgesamt gesünder gestalten, ist im Nachhaltigkeitsupdate zu lesen. Ob aus gesundheitlichen oder Klimaschutzgründen: Weil vegane Ernährung immer beliebter wird, weitet McDonald’s zusätzlich sein Angebot an rein pflanzlichen Produkten aus. Ein Beispiel: das neue vegane McFlurry-Eis.
Um Tierwohl und Tiergesundheit zu fördern, hat McDonald’s gemeinsam mit Partner:innen aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Wissenschaft vor zehn Jahren das „Bündnis für Exzellenz, Sicherheit und Transparenz“ – kurz: BEST Beef – entwickelt. Jetzt will McDonald’s den Fleischanteil, der aus dem „BEST Beef“-Programm stammt, in seinen Produkten weiter erhöhen. Nächstes Jahr soll ein Viertel der Rindfleischrohware aus „BEST Beef“-Landwirtschaftsbetrieben stammen. Die Burger der neuen „Supreme-Kollektion“ sollen zu 100 Prozent „BEST Beef“-zertifiziertes Rindfleisch enthalten. Außerdem werden die Kriterien für das Programm selbst überarbeitet: Ziel ist es, dass bis 2027 alle teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte die Haltungsform 3 umsetzen. Diese beinhaltet unter anderem mehr Platz für die Tiere sowie den ganzjährigen Zugang zu einem Laufhof.
Umwelt und Verpackung
McDonald’s Deutschland war eigenen Angaben nach im Jahr 2021 mit Abstand das umsatzstärkste Unternehmen der Systemgastronomie in Deutschland. 1.432 Standorte zählt die Fast-Food-Kette aktuell. Zudem hat in den letzten, durch Corona beeinflussten Jahren die Auslieferung von Speisen an Bedeutung gewonnen, das Liefergebiet wird immer größer. Hierfür arbeitet man mit Lieferando zusammen. Parallel wird die eigene Lieferflotte, bestehend aus immer mehr E-Rollern und E-Autos, ausgebaut. Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage, wie McDonald’s seiner Verantwortung für den dadurch entstehenden Verpackungsmüll gerecht wird. Denn ab 2023 sind Restaurants wie McDonald’s durch das neue Verpackungsgesetz dazu verpflichtet, nicht nur Einweg-, sondern auch Mehrwegverpackungen anzubieten. Das gilt für Lebensmittelverpackungen aus Einwegkunststoff und, materialunabhängig, für Einwegbecher.
Was unternimmt McDonald’s Deutschland hierfür? 2019 hat das Franchiseunternehmen einen Verpackungsplan aufgestellt. Durch Maßnahmen wie die Umstellung auf plastikfreie und plastikreduzierte Verpackungen konnten bis Ende 2021 rund 2.000 Tonnen Plastik eingespart werden. So werden ausgewählte Produkte zum Beispiel in dünnes Wickelpapier eingepackt. Aktuell arbeitet McDonald’s Deutschland vor allem daran, seine Recyclingkreisläufe weiter zu schließen. Dazu sammelt man gebrauchte Becher wieder ein und schenkt ihnen ein zweites Leben – zum Beispiel in Gestalt eines Buches, das zum Happy Meal angeboten wird. Zudem testet das Unternehmen ein Mehrwegsystem für Getränke und Desserts. Bis Ende 2022 sollen – im Einklang mit dem neuen Verpackungsgesetz – die Mehrwegbecher als Alternative zum Papierbecher deutschlandweit eingeführt worden sein. Schon jetzt kann man seinen eigenen Becher mitbringen und befüllen lassen. Dafür gibt es zehn Cent Rabatt. Bis 2025 sollen weltweit alle Verkaufsverpackungen aus erneuerbaren, recycelten oder zertifizierten Materialien bestehen.
Klimaschutz
Ein weiterer Schwerpunkt des Nachhaltigkeitsengagements ist der Klimaschutz. 2021 trat das Unternehmen der „Race to Zero“-Kampagne der Vereinten Nationen bei und setzte sich das Ziel, bis 2050 weltweit klimaneutral zu werden. Im Nachhaltigkeitsupdate berichtet McDonald’s Deutschland über die größten Hebel in Sachen CO2-Einsparung. Demnach entsteht der Großteil der CO2-Emissionen, knapp 90 Prozent, in der vorgelagerten Lieferkette bei der Erzeugung der landwirtschaftlichen Produkte und der Verarbeitung der Rohwaren sowie bei der Herstellung der Verpackungen. Auf das Klimaziel der Klimaneutralität arbeitet McDonald’s daher gemeinsam mit seinen Lieferant:innen hin, etwa durch das BEST-Beef-Programm, die Reduktion des Verpackungsmaterials, kürzere Transportwege oder durch nachhaltigere Anbaumethoden. Um den Restaurantbetrieb klimafreundlicher zu gestalten, werden fast alle Restaurants mit 100 Prozent Ökostrom aus Windkraft betrieben. Zudem soll es auf den Restaurantplätzen bis zum Jahr 2025 etwa 1.000 E-Ladesäulen geben. Über das Klimamanagement berichtet McDonald’s ausführlich im Nachhaltigkeitsbericht 2020, der letztes Jahr erschienen ist.
Über den Bericht
McDonald’s Deutschland veröffentlicht seit 2011 jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht. Dieser informiert über die wichtigsten Ziele, Maßnahmen und Fortschritte in allen wesentlichen Nachhaltigkeitsbereichen, sprich: Qualität & Lieferkette, Umwelt & Verpackungen, Vielfalt (UmweltDialog berichtete) und gesellschaftliches Engagement. Der letzte ausführliche Nachhaltigkeitsbericht wurde 2020 veröffentlicht. Alle Berichte werden in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Global Reporting Initiative erstellt.