Auszeichnungen

Der EY Public Value Award geht in die zweite Runde

Löst mein Start-up ein relevantes Problem? Berücksichtigt es moralisch-ethische Standards? Und stärkt es das Zusammenleben in der Gesellschaft? Nach dem erfolgreichen Auftakt 2016 vergeben das Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY und die HHL Leipzig Graduate School of Management (HHL) auch in diesem Jahr den „EY Public Value Award for Start-ups“. Er geht an Jungunternehmen, die mit ihren Leistungen einen besonders hohen gesellschaftlichen Mehrwert liefern. Ziel ist es, gemeinwohlorientierte Geschäftsideen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Interessierte können sich noch bis zum 23. Juli 2017 bewerben.

03.07.2017

„Ich finde die Frage, wie sich der Wert eines Unternehmens an seinem Beitrag fürs Gemeinwohl messen lässt, viel interessanter als die Frage, wie sein monetärer Wert ermittelt werden kann“, sagt Konrad Sell vom Start-up Sonovum. Das Unternehmen hat eine innovative Methode entwickelt, mit der ohne schmerzhafte Eingriffe auch kleinste und bislang unsichtbare Veränderungen in der Gehirnstruktur festgestellt werden können. „Wir wollen mit unserem Verfahren natürlich Geld verdienen“, so Konrad Sell. „Aber mehr als das möchten wir damit die Lebensqualität von anderen Menschen erhöhen.“

Davon war auch die Jury des EY Public Value Awards 2016 überzeugt, die Sonovum für sein Geschäftsmodell mit dem dritten Platz auszeichnete. „Der Publicity-Gewinn, den uns der Preis brachte, war immens“, erklärt Konrad Sell. „Diese Aufmerksamkeit hätten wir mit unseren beschränkten Marketingmitteln allein nie hinbekommen.“ Und Prof. Dr. Timo Meynhardt von der HHL kennt noch einen weiteren Vorteil, den der Award mit sich bringt: „Der Preis festigt den Ruf des Start-ups. Das ist für sein weiteres Wachstum wichtig, etwa wenn es einen Investor sucht.“

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Teilnahmebedingungen

Auch in diesem Jahr haben Start-ups wieder die Möglichkeit, sich online unter eypva.com für den EY Public Value Award zu bewerben. Vorausgesetzt, das Geschäftsmodell ist innovativ und hat Wachstumspotenzial. Dabei ist es egal, in welchem Bereich das Start-up unterwegs ist – entscheidend ist die gesellschaftliche Relevanz, die sein Produkt oder seine Leistung hat. „Uns geht es um den gesellschaftlichen Nutzen, den ein Unternehmen stiftet“, so Timo Meynhardt, „und diesen Nutzen zeichnen wir mit dem Public Value-Award aus.“

Wer gewinnt, entscheidet sich am 26. Oktober 2017 in der Kongresshalle am Zoo in Leipzig, wenn die Finalisten ihre Ideen einer mehrköpfigen Jury präsentieren. Auf die Gewinner wartet nicht allein der Award, sondern auch die Möglichkeit, an Unternehmenscoachings und branchenspezifischen Leitveranstaltungen teilzunehmen.

Das versteht man unter Public Value

EY und die HHL wollen mit ihrem Award insgesamt das Unternehmertum in Deutschland stärken und Gründer für ihren Beitrag zum Gemeinwohl sensibilisieren. Die Auszeichnung fußt auf dem Public-Value-Ansatz, den die HHL und die Universität St. Gallen erforschen.

Der Public-Value-Ansatz geht davon aus, dass der gesellschaftliche Wert eines Unternehmens sich dadurch bestimmt, wie die Öffentlichkeit dessen Produkte oder Dienstleistungen bezüglich ihres Beitrages zum Gemeinwohl bewertet. Dabei ist es nicht entscheidend, ob die Wahrnehmung den Tatsachen entspricht: „Gemeinwohl ist nichts, was man aus Statistiken, Geschäftsberichten oder Bilanzen ableiten kann, sondern etwas, das in den Köpfen, Herzen und im Bauch der Menschen entschieden wird“, sagt Michael Bätz von EY, der selbst Start-ups darin unterstützt, überzeugende Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Wie hoch die Öffentlichkeit einen bestimmten Unternehmensbeitrag zum Gemeinwohl einschätzt, wird in Relation zur Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse durch Befragungen gemessen. Werden die Grundbedürfnisse befriedigt, so fällt die Bewertung positiv aus; werden sie nicht erfüllt, gibt es ein negatives Urteil. In der aktuellen Diskussion des Public-Value-Begriffs spiegelt sich dabei das wachsende Bewusstsein wider, dass die Handlungen von Unternehmen als Teil der Gesellschaft einen Einfluss auf die Menschen haben: „Es ist heute entscheidend, sich im Kontext der gesellschaftlichen Zusammenhänge zu sehen und zu verstehen. Kein Unternehmen schwebt im luftleeren Raum“, sagt Michael Bätz. Somit wirke sich eine positive Außenwahrnehmung der Unternehmen letztlich auch immer positiv auf das Geschäft und die Loyalität der Kunden aus.

Quelle: UmweltDialog
 

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