Nachhaltig, aber nicht „öko“: Tchibo begeistert mit neuer Kollektion aus Bio-Baumwolle
Nena, Nina Bott oder Sara Nuru: Zahlreiche Prominente haben Mitte März die neue Kollektion aus Appachi Eco-Logic Baumwolle von Tchibo bewundert: „Tchibo hat den schmalen Grad geschafft, nicht nur nachhaltige, sondern auch tragbare Mode zu machen. Das hat mich sehr beeindruckt“, sagte etwa Jörg Bluhm, Mode-Chef „Für Sie“ während der Fashionshow im Altonaer Cruise Center. Sozial- und umweltverträglich produziert besticht die Kollektion durch ihr zeitloses, puristisches Design. Kunden können die Stücke seit dem 14. März im Handel kaufen.
05.04.2017
„Wir machen Mode, die jede Frau tragen kann und alltagstauglich ist. Bei der Appachi-Kollektion haben wir bewusst auf trendige Elemente verzichtet. Auf diese Weise überdauern die Stücke eine lange Zeit und man fühlt sich auch in der nächsten Session noch modisch angezogen“, ergänzte Selda Sevim-Awudu, Leiterin Ladies Fashion bei Tchibo, bei dem Event in Hamburg. Mit insgesamt neun verschiedenen Kleidungsstücken ist es die erste vollständige Kollektion aus Eco-Logic Baumwolle, die Tchibo auf den Markt bringt.
Passend zur neuen Kollektionhat Tchibo ebenfalls das Rahmenprogramm der Modenshow nachhaltig gestaltet: So gab es Bio-Food zu essen und die Gäste konnten an „Upcycling-Ständen“ aus alten Tchibo-Shirts Armbänder basteln. Ein Highlight des Abends waren die vier inszenierten Stationen, die die textile Lieferkette der Kollektion vom Anbau der Baumwolle in Indien bis zum fertigen Kleidungsstück darstellten: „Die Zusammenarbeit zwischen Appachi und Tchibo ist wirklich etwas Besonderes“, sagte Mani Chinnaswamy, Geschäftsführer des südindischen Baumwollprojektes Appachi Eco-Logic Cotton. „In den letzten beiden Jahren haben wir viel erreicht. Nicht nur für uns, sondern auch für die Farmer, weil sie jetzt wissen, für wen sie die Baumwolle produzieren.“
Ökobaumwolle aus Indien
Chinnaswamy arbeitet seit über 20 Jahren daran, Baumwolle so nachhaltig wie möglich anzubauen. 2005 hat er das Appachi Eco-Logic Projekt gegründet, um seine Idee in die Breite zu tragen und damit das Leben lokaler Baumwollkleinbauern zu verbessern: „Früher haben wir mit chemisch behandeltem Saatgut gearbeitet. Davon bekamen wir Hautausschlag. Jetzt nicht mehr. Wir fühlen uns gut“, so der Farmer Kumara Navaka, der sich seit drei Jahren an der Initiative beteiligt.
Im Verhältnis zu konventionell erzeugter Baumwolle gestaltet sich der Anbau von Biobaumwolle ohne Pestizide und künstlichem Dünger allerdings aufwendiger und setzt spezielles Fachwissen der Farmer voraus. Aus diesem Grund erhalten die Bauern regelmäßig Unterricht, um ihre landwirtschaftlichen Fähigkeiten zu verbessern. Dabei stehen auch Themen wie Qualitäts- und Ertragssteigerung auf dem Stundenplan: „Gleichzeitig garantieren wir ihnen, die Baumwollerträge abzunehmen und sichern ihnen so ein besseres Einkommen zu. Das erhöht auch das Vertrauen der Farmer, beim nachhaltigen Baumwollanbau zu bleiben“, weiß Chinnaswamy.
Bio-Baumwolle bei Tchibo
Tchibo ist der drittgrößte Bio-Baumwollabnehmer weltweit. Das Unternehmen arbeitet unter anderem mit der gemeinnützigen Organisation Textile Exchange zusammen, die sich global für die Umstellung der Textilbranche auf nachhaltige Produkte und Prozesse engagiert.
Transparente Lieferkette
Für Tchibo war es wichtig, nicht nur nachhaltiges Rohmaterial für seine Kollektion zu beziehen, sondern auch die weiterverarbeitenden Schritte bis zur Konfektionierung der Kleidungsstücke umwelt- und sozialverträglich zu gestalten. Ziel des Unternehmens war es, für Transparenz über den gesamten Herstellungsprozess zu sorgen: „Das war keine einfache Aufgabe“, erklärt Achim Lohrie, Direktor der Unternehmensverantwortung bei Tchibo. „Dahinter stehen viele Entwicklungsprojekte und eine ganz neue Art der Lieferkettengestaltung, wie wir das in Indien durchgeführt haben.“
Normalerweise beginnt die Lieferkette des Unternehmens in Hamburg. Dort gestalten die Designer die Kleidungsstücke und die Mitarbeiter aus den Bereichen Qualität und Einkauf leiten daraus die Anforderungen für die Materialien und Lieferanten ab. Somit organisieren sie die Lieferkette ausgehend vom Design bis hin zu den Rohmaterialien. Im Fall der Eco-Logic Kollektion läuft es genau anderes herum: „Für die Weiterverarbeitung der besonderen Baumwolle haben wir die komplette Zulieferkette organisiert und vorrangig in Indien aufgebaut“, so Lohrie weiter. „Gefertigt wurde bei Produzenten aus dem Tchibo-Lieferanten-Qualifizierungsprogramm WE.“
Über WE
WE zielt darauf, Themen wie Umweltschutz und Arbeitsrechte bei strategisch relevanten Zulieferern in den Produktionsländern der Tchibo-Waren voranzutreiben. Dabei fördert das Programm die Beziehung zwischen den jeweiligen Unternehmensmanagern und ihrer Belegschaft, um die Arbeitsbedingungen vor Ort zu verbessern. Dazu zählen Maßnahmen wie die Einführung besserer Sozialleistungen, Gesundheitsschutz, höhere Löhne oder Arbeitnehmervertretungen. Außerdem hilft Tchibo den teilnehmenden Lieferanten dabei, Umweltmanagementsysteme aufzubauen, um den Ressourcenverbrauch zu senken.
Alltag nachhaltig gestalten
Seit Beginn der Kooperation mit dem südindischen Projekt 2015 konnte Tchibo mittlerweile über 400.000 Kleidungsstücke aus der Appachi-Biobaumwolle auf den Markt bringen: „So schaffen wir es bei Tchibo immer wieder, nachhaltige Produkte aus der Nische zu holen“, sagt Lohrie. „Denn mit den vielen Filialen, Depots und dem Online-Shop sind wir mit einem breiten nachhaltigen Angebot nah am Kunden.“ Damit Kunden die nachhaltigen Produkte leicht identifizieren können, kennzeichnet Tchibo diese seit August 2016 mit dem GUT GEMACHT Logo; unabhängig davon, ob es sich um Kaffee, Textilien oder Haushaltswaren handelt. Wichtig ist nur, dass sie zumindest teilweise verantwortungsvoll produziert wurden. Auf diese Weise helfen die Hamburger ihren Kunden dabei, ihren Alltag nachhaltiger zu gestalten.