Digitalisierung + KI

O2 Telefónica macht Tempo bei der Digitalisierung

Die Digitalisierung gilt als entscheidend für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Im europäischen Vergleich ist Deutschland bis jetzt aber nur Mittelmaß. Woran liegt das und wie können wir besser werden? Das beschäftigt auch O2 Telefónica. Das Unternehmen tauscht sich regelmäßig mit Expertinnen und Experten darüber aus.

02.04.2024

O2 Telefónica macht Tempo bei der Digitalisierung

Wann haben Sie zuletzt ein Rezept für ein verschreibungspflichtiges Medikament eingelöst? Handelte es sich dabei noch um den klassischen Papierzettel oder schon um ein elektronisches Rezept? Seit dem 1. Januar ist das E-Rezept verbindlich für alle gesetzlich Versicherten. Die Vorteile: Es ist komfortabler, weil es den einen oder anderen Weg zur Arztpraxis oder Apotheke erspart, und es verringert den Papierverbrauch.

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Ob elektronische Patientenakte und Rezepte, Online-Ausweis oder digitale Anwendungen in der Landwirtschaft: Mit der Digitalstrategie will die Bundesregierung Deutschland in Sachen Digitalisierung voranbringen. Schnelles Internet überall in Deutschland zählt dabei zu den Prioritäten. Es gilt als wichtige Voraussetzung für viele weitere, sogenannte Hebelprojekte. Dafür braucht es die entsprechende Infrastruktur aus Glasfaserleitungen und Mobilfunkmasten. Ziel ist es, dass bis 2025 die Hälfte der deutschen Haushalte und Unternehmen einen Glasfaseranschluss haben.

Vielen kommt die Politik bei der Umsetzung ihrer Digitalvorhaben aber zu langsam voran. Aktuelles Beispiel: Im Zusammenhang mit dem vierten Bürokratieentlastungsgesetz, das jetzt gebilligt wurde, kritisierte etwa der Bundesverband der Industrie (BDI), dass dieses „nicht weit genug“ gehe und forderte unter anderem eine schnellere Verwaltungsdigitalisierung. Auch der Digitalbranchenverband Bitkom bemängelte, dass es nur in „Trippelschritten“ vorwärtsgehe. Nach Auswertungen des Verbands sind nur elf Prozent der digitalpolitischen Maßnahmen bereits abgeschlossen. Zweidrittel (66 Prozent) befinden sich in der Umsetzung.

Wie schafft es Deutschland an die Spitze?

So verwundert es nicht, dass Deutschland trotz Fortschritten im europäischen Vergleich hinterherhinkt. Im europäischen Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) 2022 belegte das Land nur Platz 13 von 27 EU-Ländern. Im Rahmen der Digitalstrategie soll Deutschland vom Mittelfeld in die Top 10 aufsteigen. Das reicht aus Sicht von Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst aber nicht aus. Im O2 Telefónica TecTalk forderte er: „Wir müssen unter den Top 5 sein.“

Die zentrale Frage, die Wintergerst auch im O2 Telefónica TecTalk mit O2 Telefónica CEO Markus Haas diskutierte, ist: Wie kann das gelingen? Für das Telekommunikationsunternehmen Telefónica Deutschland mit seiner Kernmarke O2 ist das Thema Digitalisierung relevanter denn je. Es sieht sich als Partner der Industrie und Wirtschaft, damit diese ihre Produktion, Prozesse und Aktivitäten digitalisieren können. So bietet das Unternehmen zum Beispiel passende Mobilfunknetze und „Internet of Things (IoT)“-Lösungen für eine automatisierte Datenübertragung zwischen Objekten und Maschinen an. Anwendungsbespiele sind das GPS-Tracking für Container und E-Bikes oder die intelligente Gebäudesteuerung für Klimaanlagen.

Drehort des TecTalks war die ehemalige Druckerei von Giesecke+Devrient. Ralf Wintergerst (links) zeigt Markus Haas eine der ersten hier gedruckten Banknoten.
Drehort des TecTalks war die ehemalige Druckerei von Giesecke+Devrient. Ralf Wintergerst (links) zeigt Markus Haas eine der ersten hier gedruckten Banknoten.

Bürokratie als Bremsklotz

CEO Markus Haas sieht bei allen Beteiligten den Willen, das Land in puncto Digitalisierung voranzubringen. Er ist überzeugt: Auch wenn einmal etwas nicht funktioniert, sei das nicht schlimm. Dann gebe es die nächste Lösung, die nächste Innovation. „Die Ziele, die gesteckt wurden, sind richtig. Doch man könnte die Hürden auf dem Weg dorthin abbauen, insbesondere bei der Bürokratie“, so Haas im O2 Telefónica TecTalk. Auch Ralf Wintergerst betont: Deutschland sei mit seiner Digital- und Datenstrategie gut aufgestellt. Es hapere jedoch an der Umsetzung. Die Bürokratie sei der „größte Bremsklotz“ der Digitalisierung in Deutschland.

Was müssen wir also anders machen? Laut Haas braucht es jetzt vor allem Teamgeist und mehr Geschwindigkeit. Mit dem Ziel, seinen Kundinnen und Kunden sichere digitale Lösungen anzubieten, die den Alltag erleichtern und besser machen, beteiligt sich O2 Telefónica zum Beispiel an einem Feldtest der EU zur Erprobung digitaler Identitäten (eID), der noch bis Ende 2024 andauert. Die eID verspricht viele behördliche Angelegenheiten – von der Kfz-Zulassung bis zum Elterngeldantrag – zu erleichtern.
Mit dem Feldtest wollen die kooperierenden Unternehmen unter anderem zeigen, wie sich Mobilfunkverträge und SIM-Karten mithilfe digitaler Identitäten sicher und einfach freischalten lassen – und zwar länderübergreifend. Die eID sei ein persönliches Herzensprojekt, so Markus Haas beim O2 Telefónica TecTalk.

Gleichzeitig fördert O2 Telefónica die digitale Kompetenz in verschiedenen Alters- und Bevölkerungsgruppen mit speziellen Initiativen und Programmen. Dazu gehören zum Beispiel Angebote für Seniorinnen und Senioren sowie die Unterstützung von Initiativen gegen Cybermobbing.

Von anderen lernen

Ein Land, das bei der digitalen Kompetenz und der Bereitstellung digitaler Dienste für seine Einwohner:innen oft als Best-Practice-Beispiel dient, ist Estland: Hier ist bereits alles vernetzt. Während man in Deutschland noch Formulare ausfüllen und Daten wieder und wieder eingeben muss, laufen in Estland die meisten Verwaltungsprozesse automatisiert ab, etwa die Auszahlung des Kindergeldes nach der Geburt.

Digitale Kompetenz und Nutzerfreundlichkeit sowie Barrierefreiheit sind auch aus Sicht von Rechtswissenschaftler Professor Dirk Heckmann wichtige Bedingungen für das Gelingen der Digitalisierung, wie er in einem Vortrag im Juli 2023 erklärte. Alle müssten verstehen, was die digitale Transformation bedeute. Anwendungen und Prozesse müssten so gestaltet sein, dass sie von allen verstanden werden und alle sie anwenden können. Bei seinem Vortrag stellte Heckmann auch klar: Digitalisierung sei teuer. Aber sei es nicht viel teurer, nicht zu digitalisieren?

Mehr Investitionen, weniger Regulierung

Die gute Nachricht: Laut Bitkom sind die Investitionen in die Digitalisierung zuletzt mehrheitlich stabil geblieben oder sogar gestiegen. Das sei, „angesichts der konjunkturell schwierigen Situation und der zahlriechen Regulierungseingriffe unter dem Strich ein positives Signal“, so Wintergerst in einer Pressemitteilung von Januar 2024. Und weiter: „Fehlende Zeit oder fehlende finanzielle Mittel sollten kein Grund für eine schleppende Digitalisierung sein, hier geht es um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.“

Aber auch die Politik müsse ihre Hausaufgaben erledigen: „Wir reden seit Jahrzehnten über den Fachkräftemangel, insbesondere in der IT, ohne dass sich etwas verbessert hätte, im Gegenteil. Wir haben zu wenige Fachkräfte und wir haben zu viel Regulierung.“ Zum Beispiel beim Datenschutz: Dieser sei „ein wichtiges Grundrecht“, meint auch Heckmann, müsse aber immer im Kontext mit weiteren Grundrechten gesehen werden.

„Alle müssen an einem Strang ziehen“

Markus Haas wiederum fordert von der Politik mehr Mut und mehr Geschwindigkeit. Dafür müssten alle – Bund, Länder, Kommunen – an einem Strang ziehen, resümiert Wintergerst. Gleichzeitig müsse das Vertrauen in die Digitalisierung sowie die Souveränität Deutschlands bei Technologien und Wissen gestärkt werden. Hier sieht Haas auch O2 Telefónica in der Verantwortung, für widerstandsfähige, zuverlässige Telekommunikationsnetze und -dienste sowie entsprechend geschulte Mitarbeitende zu sorgen. „Wenn wir wollen, dann können wir, und das macht mir natürlich Mut“, so Haas.

Quelle: UmweltDialog
 

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